Thema des Monats
Was bringt basische Ernährung?
Immer wieder stellen wir unsere Ernährung auf den Prüfstand: Oft fokussieren wir uns dabei auf Zucker und Fett oder auf die Frage, wie viele tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen sollten….
Ismaning/Bonn (dpa/tmn) – Immer wieder stellen wir unsere Ernährung auf den Prüfstand: Oft fokussieren wir uns dabei auf Zucker und Fett oder auf die Frage, wie viele tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen sollten.
Meist keine so große Rolle spielt der Einfluss unserer Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt im Körper. Doch das Thema basische Ernährung könnte an Bedeutung gewinnen. Denn, so die Annahme: Unsere gewohnte Ernährung führt zu einer Übersäuerung des Körpers – und das kann Beschwerden mit sich bringen.
Ursachen der Übersäuerung
Ernährungswissenschaftler Prof. Jürgen Vormann bezeichnet diesen Zustand als latente Azidose – das meint eine nicht unmittelbar zu erfassende Übersäuerung. Die Ursache liege in unserer proteinreichen Ernährung, so Vormann, denn besonders eiweißhaltige Lebensmittel würden vom Körper sauer verstoffwechselt.
Dem setzen wir nach seiner Ansicht zu wenig basische Lebensmittel wie Gemüse, Salat und Obst entgegen. Die Folge: Die überschüssige Säure muss über die Niere ausgeschieden werden.
«Die Nierenkapazität nimmt etwa ab einem Alter von 30 Jahren ab», erklärt Vormann das Problem. Sie verliere pro Lebensjahr etwa ein Prozent ihrer Fähigkeit, Säure auszuscheiden. Andersherum besteht das Problem laut Vormann nicht: Herrscht ein Basen-Überschuss, so werden diese vom Körper problemlos ausgeschieden.
Lebensmittel mit unterschiedlichen Effekten
Fleisch, Fisch und Milchprodukte werden sauer , ebenso wie Nudeln und Getreideprodukte. Besonders Käse, darunter vor allem alter Hartkäse wie Cheddar oder Parmesan sowie Schmelzkäse, hat es in Sachen Säure in sich. Fette und Öle sind neutrale Lebensmittel.
Gemüse und Obst zählen zu den Lebensmitteln mit basischem Effekt. Fenchel und Spinat zum Beispiel haben hier recht hohe Werte. Beim Obst wiederum sei dieser Effekt bei getrockneten Feigen und Rosinen sowie Bananen, schwarze Johannisbeeren und Kiwis am größten, erklärt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
«Wir empfehlen zwar nicht speziell eine basische Kost, da die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes automatisch erfolgt und bei gesunden Menschen keine schwerwiegenden Störungen durch bestimmte Lebensmittel zu befürchten sind», so Gahl. Generell rät die DGE aber zu einer pflanzenbetonten Kost. Diese Art der Ernährung trägt dann natürlich auch dazu bei, Säuren zu reduzieren.
Eine konkrete Empfehlung der DGE ist, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu sich zu nehmen und pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischprodukte zu essen.
Ausprobieren lautet die Devise
Messbar ist eine latente Übersäuerung kaum. Auch die Symptome sind unspezifisch: Dazu zählen Müdigkeit, Schmerzen ohne erkennbaren Grund oder Veränderungen an der Haut und an den Nägeln.
So hilft letztlich vor allem: Ausprobieren, ob es das eigene Wohlbefinden verbessert, wenn man mehr Gemüse, Salat und Obst an Stelle von Fleisch, Milchprodukten und Nudeln isst. Für die meisten Menschen würde das bedeuten, ihre Ernährung grundlegend umzustellen.
«Wenn man 100 Gramm Steak ist, braucht der Körper 400 Gramm Gemüse, um die Säurebelastung auszugleichen», erklärt Vormann. Dabei mache es keinen Unterschied, ob das Gemüse gedünstet oder roh gegessen werde – solange man es nicht «tot» koche.
«Wir brauchen Proteine, keine Frage», betont der Autor des Buches «Wunderwaffe Basenfood». «Aber wir sollten dazu viele basisch wirkende Lebensmittel essen, um das auszugleichen.»
Quelle: Text: dpa
Immer wieder stellen wir unsere Ernährung auf den Prüfstand: Oft fokussieren wir uns dabei auf Zucker und Fett oder auf die Frage, wie viele tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen sollten….
Ismaning/Bonn (dpa/tmn) – Immer wieder stellen wir unsere Ernährung auf den Prüfstand: Oft fokussieren wir uns dabei auf Zucker und Fett oder auf die Frage, wie viele tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen sollten.
Meist keine so große Rolle spielt der Einfluss unserer Ernährung auf den Säure-Basen-Haushalt im Körper. Doch das Thema basische Ernährung könnte an Bedeutung gewinnen. Denn, so die Annahme: Unsere gewohnte Ernährung führt zu einer Übersäuerung des Körpers – und das kann Beschwerden mit sich bringen.
Ursachen der Übersäuerung
Ernährungswissenschaftler Prof. Jürgen Vormann bezeichnet diesen Zustand als latente Azidose – das meint eine nicht unmittelbar zu erfassende Übersäuerung. Die Ursache liege in unserer proteinreichen Ernährung, so Vormann, denn besonders eiweißhaltige Lebensmittel würden vom Körper sauer verstoffwechselt.
Dem setzen wir nach seiner Ansicht zu wenig basische Lebensmittel wie Gemüse, Salat und Obst entgegen. Die Folge: Die überschüssige Säure muss über die Niere ausgeschieden werden.
«Die Nierenkapazität nimmt etwa ab einem Alter von 30 Jahren ab», erklärt Vormann das Problem. Sie verliere pro Lebensjahr etwa ein Prozent ihrer Fähigkeit, Säure auszuscheiden. Andersherum besteht das Problem laut Vormann nicht: Herrscht ein Basen-Überschuss, so werden diese vom Körper problemlos ausgeschieden.
Lebensmittel mit unterschiedlichen Effekten
Fleisch, Fisch und Milchprodukte werden sauer , ebenso wie Nudeln und Getreideprodukte. Besonders Käse, darunter vor allem alter Hartkäse wie Cheddar oder Parmesan sowie Schmelzkäse, hat es in Sachen Säure in sich. Fette und Öle sind neutrale Lebensmittel.
Gemüse und Obst zählen zu den Lebensmitteln mit basischem Effekt. Fenchel und Spinat zum Beispiel haben hier recht hohe Werte. Beim Obst wiederum sei dieser Effekt bei getrockneten Feigen und Rosinen sowie Bananen, schwarze Johannisbeeren und Kiwis am größten, erklärt Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
«Wir empfehlen zwar nicht speziell eine basische Kost, da die Regulation des Säure-Basen-Haushaltes automatisch erfolgt und bei gesunden Menschen keine schwerwiegenden Störungen durch bestimmte Lebensmittel zu befürchten sind», so Gahl. Generell rät die DGE aber zu einer pflanzenbetonten Kost. Diese Art der Ernährung trägt dann natürlich auch dazu bei, Säuren zu reduzieren.
Eine konkrete Empfehlung der DGE ist, täglich fünf Portionen Gemüse und Obst zu sich zu nehmen und pro Woche höchstens 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischprodukte zu essen.
Ausprobieren lautet die Devise
Messbar ist eine latente Übersäuerung kaum. Auch die Symptome sind unspezifisch: Dazu zählen Müdigkeit, Schmerzen ohne erkennbaren Grund oder Veränderungen an der Haut und an den Nägeln.
So hilft letztlich vor allem: Ausprobieren, ob es das eigene Wohlbefinden verbessert, wenn man mehr Gemüse, Salat und Obst an Stelle von Fleisch, Milchprodukten und Nudeln isst. Für die meisten Menschen würde das bedeuten, ihre Ernährung grundlegend umzustellen.
«Wenn man 100 Gramm Steak ist, braucht der Körper 400 Gramm Gemüse, um die Säurebelastung auszugleichen», erklärt Vormann. Dabei mache es keinen Unterschied, ob das Gemüse gedünstet oder roh gegessen werde – solange man es nicht «tot» koche.
«Wir brauchen Proteine, keine Frage», betont der Autor des Buches «Wunderwaffe Basenfood». «Aber wir sollten dazu viele basisch wirkende Lebensmittel essen, um das auszugleichen.»
Quelle: Text: dpa / Bild: (dpa)
Menschen mit Behinderung kommen nur mit bestimmten Diagnosen oder nach einer Einzelfallentscheidung an eine frühere Impfung. Viele von ihnen isolieren sich daher seit Monaten zu Hause…
Berlin (dpa) – In der Diskussion rund um Corona ist gefühlt schon die Lage jeder Gruppe beleuchtet worden. Den Modelleisenbahnbauern soll es oft vergleichsweise gut ergehen, die Fitnessstudiobetreiber leiden, bei den Lehrern ist alles kompliziert.
Doch wenn es um die Belange von rund acht Millionen schwerbehinderten Menschen in Deutschland geht, taucht ein Wort immer wieder auf: vergessen.
Besonders sichtbar wird das in der aktuellen Diskussion rund um die Corona-Impfungen. Lehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher etwa können nun geimpft werden. Auch Polizisten werden in einigen Bundesländern bereits vorgezogen. Menschen mit Behinderung kommen hingegen nur mit bestimmten Diagnosen oder nach einer Einzelfallentscheidung an eine frühere Impfung. Und das, obwohl für viele von ihnen eine Covid-19-Erkrankung nach Angaben von Verbänden und Betroffenen schwerwiegende Folgen haben könnte.
Der Inklusionsaktivist Raul Krauthausen lebt mit Glasknochen und ist kleinwüchsig. «Ich bin seit letztem März in Selbstisolation», erzählt er. «Ich gehe nur noch zum Spazieren raus, aber treffe mich mit niemanden.» Weil er ein kleines Lungenvolumen habe, wolle er auf keinen Fall eine Infektion mit dem Coronavirus riskieren. Ein absehbarer Ausweg aus der aktuellen Situation sei das Impfen – doch einen Impftermin habe er trotz Bemühungen noch nicht bekommen.
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel (SPD), erzählt von etlichen Betroffenen, die sich seit Monaten zu Hause isolieren, weil sie um ihr erhöhtes Risiko wissen: «Das ist eine große psychische Belastung für die Menschen», sagt er. Ähnliches hört man von Sozialverbänden.
Krauthausen formuliert es etwas drastischer: «Die Nerven liegen blank». Er erzählt von fehlenden Desinfektionsmitteln zu Beginn der Pandemie. Von fehlenden Testmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung und deren Betreuern vergangenes Jahr. Von mangelnder Berücksichtigung bei den Impfplänen. Sein Fazit: «Da könnte man schon fast von Boshaftigkeit ausgehen, wenn das wiederholt vergessen wird.»
VERGESSEN ODER DATENLÜCKE?
Den Vorwurf, die Betroffenen vergessen zu haben, will die Bundesregierung nicht auf sich sitzen lassen. Das Sozialministerium betont, ihre Belange im Blick zu haben. Man sei im ständigen Austausch mit Verbänden und Organisationen. Es gebe etwa finanzielle Unterstützungen bei Tests bei stationärer und ambulanter Betreuung. Außerdem sollen zeitnah Schutzmasken aus Bundesbeständen an Angebote der Behindertenhilfe versendet werden. Und bei der Ausarbeitung der Impfverordnungen verweist das Gesundheitsministerium auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko).
Nur: In den Empfehlungen werden die Personengruppen abgebildet, für die es genügend wissenschaftliche Daten zur Ansteckung und zum Krankheitsverlauf gibt. Studien gab es etwa zu Menschen mit Trisomie 21 und auch zu Menschen mit geistigen Behinderungen, wie aus den Stiko-Empfehlungen hervorgeht. Sie sind in die zweithöchste Prioritätsstufe aufgenommen worden. Menschen mit seltenen Diagnosen sollen laut Impfverordnung zwar mit Attest auch vorrangig zum Zug kommen können – in der Praxis haben es Querschnittsgelähmte und viele andere Betroffene aber schwer, das durchzusetzen. Krauthausen meint: «Diese Menschen jetzt dafür zu bestrafen, dass sie so wenige sind, ist schwierig.» Insbesondere Menschen, die selbstbestimmt zu Hause leben, und nicht in einer Einrichtung der großen Wohlfahrtsverbände, hätten keine Lobby.
DIE FOLGEN FÜR DIE BETROFFENEN
Allgemein schränkt die Corona-Pandemie die Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe stark ein, wie die Geschäftsführerin des Bundesverbands für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm), Janina Jänisch, erzählt. Therapien könnten nicht fortgeführt werden, Einrichtungen seien geschlossen, die Mobilität sei eingeschränkt. «Und viele Menschen mit Behinderung erleben die Situation als bedrohlich und reagieren mit Ängsten oder sogar Depressionen.» Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, fügt hinzu: «Es wird viel zu wenig bedacht, dass sie alle wichtigen Informationen rund um die Pandemie in barrierefreier Form brauchen, weil sie diese sonst einfach nicht hören, sehen oder verstehen können.»
Und die Impfsituation verstärkt die Probleme. Es gebe beispielsweise Kinder, die mit lebensverkürzenden Erkrankungen leben, sagt Dusel. Für die gebe es aber keinen Impfstoff – und laut Impfverordnung könnten derzeit nur zwei Kontaktpersonen geimpft werden. «Das ist fernab jeder Lebensrealität in den Familien und entspricht auch nicht der Stiko-Empfehlung. Der Personenkreis muss erweitert werden.» Für Personen mit Assistenzbedarf stelle sich auch die praktische Frage: «Was ist, wenn meine Assistenz infiziert ist?», sagt Krauthausen.
Das kann langfristige gesellschaftliche Folgen haben. Krauthausen erzählt von dutzenden Nachrichten am Tag, die er von Betroffenen erhalte, «die inzwischen jedem misstrauen». Diese Menschen blickten mit vollkommenen Unverständnis auf die aktuellen Lockerungsdebatten, während sie immer noch auf ein Impfangebot warten müssten. Dusel sagt: «Wenn die Betroffenen sich vom Sozialstaat verlassen fühlen, dann haben wir ein Demokratieproblem.»
WENN ES DOCH INS KRANKENHAUS GEHT
Verlassen vom Sozialstaat könnten sich nach Dusels Einschätzung auch diejenigen fühlen, die zur Behandlung ins Krankenhaus müssen. Das Problem: Insbesondere Heimbewohner, die ihre Assistenzkräfte mitnehmen wollen, bekommen das nicht finanziert. Das Thema sei seit Jahren bekannt, sagt Dusel. Dass es immer noch keine Lösung gibt, sei «kein Ruhmesblatt der Bundesregierung». Gerade in der Pandemie verschärfe sich die Problematik, wenn Klinikpersonal am Limit Menschen mit Behinderungen betreuen müsste – wofür es gar nicht ausgebildet sei. «Alle Menschen haben das Recht, gut versorgt zu werden», betont Dusel. Seine Hoffnung ist, dass es noch in dieser Legislaturperiode eine Lösung gibt.
LERNEN VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
Lockdown, keine spontanen Treffen, ein eingegrenzter Bewegungsradius – diese Erfahrung machen gerade alle Menschen. «Diese Lockdown-Erfahrung haben behinderte Menschen schon immer», sagt Krauthausen. Als Gesellschaft könne man von Menschen mit Behinderung also gerade viel darüber lernen, wie mit solchen Situationen umzugehen ist. «Menschen mit Behinderung könnten nicht immer nur als Opfer gesehen werden – sondern als Coaches.»
Quelle: Text: dpa / Bild: Christin Klose (dpa)
Gerade im Winter sind warme Fußbäder eine richtige Wohltat. Ein Zusatz von Lavendelöl kann dabei den Stressabbau fördern…
Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Nach einem langen Winterspaziergang mit durchgefrorenen Füßen kann ein warmes Fußbad eine wahre Wohltat sein. Aber nicht nur das: Fußbäder können auch die Abwehrkräfte stärken, entspannen und auf die Pediküre vorbereiten, erklärt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW). Diese drei Möglichkeiten gibt es:
– Warmes Fußbad: Hierfür empfehlen die Experten des IKW die Füße für etwa 10 bis 20 Minuten in Wasser mit einer Temperatur von 36 bis 38 Grad zu baden. Ein Zusatz von Lavendelöl verstärke den wärmenden Effekt und kann den Stressabbau fördern.
Weitere durchblutungsfördernde Zusätze sind Thymian, Arnika, Rosmarin oder Meersalzextrakte, schreibt das Portal haut.de. Schon ein paar Minuten im warmen Wasser reichen oft aus, um die oberste Verhornung zu erweichen. Mit einem Bimsstein kann diese dann leicht entfernt werden.
– Wechselbad: Wer seine Abwehrkräfte und Gefäße trainieren will, kann es mit einem Wechselfußbad probieren. Für das bekannteste nach Kneipp braucht man nur zwei Eimer oder Behälter, in denen die Füße bequem Platz finden.
In das eine dafür warmes Wasser mit einer Temperatur von etwa 36 bis 38 Grad einfüllen und die Füße für ca. 5 Minuten eintauchen. Dann für 10 bis 15 Sekunden in den anderen Behälter mit möglichst kaltem Wasser wechseln.
Dies ein paar Mal wiederholen und im kalten Wasserbad enden. Die Füße danach gut abtrocknen und wahlweise in warme Socken packen oder durch Bewegung warmhalten.
– Ansteigendes Fußbad: Besonders angenehm bei kaltem Wetter kann ein ansteigendes Fußbad sein. Hierfür wird die Wassertemperatur im Laufe einer guten Viertelstunde durch Nachgießen langsam von etwa 20 auf 34 bis 40 Grad erhöht. Dadurch wird die Blutzirkulation gefördert, Entspannung setzt ein und kann mit einem Nickerchen abgerundet werden.
Vorsicht geboten ist aber generell bei einigen Krankheiten: bei akuten Venenthrombosen sollten warme oder ansteigende Fußbäder wegen der Emboliegefahr nicht angewendet werden. Auch Herzpatienten sollten lieber zuvor dazu ihren Arzt befragen, so die Experten.
Quelle: Text: dpa-infocom, dpa:210216-99-459806/3 // Bild: Magdalena Rodziewicz (dpa)
München (dpa/tmn) – Wie ein Blitz schlägt der Schmerz im Gelenk ein und lässt einen nicht mehr so schnell los. Ein Gichtanfall kann der Beginn einer langen Tortur sein…
An jedem Gelenk kann eine solche Attacke auftreten, relativ häufig sind die Grundgelenke der großen Zehen, sowie die Knie-, Sprung- und Handgelenke betroffen. «Gichtanfälle finden sich häufig an durch Arthrose oder einen Unfall vorgeschädigten Gelenken», sagt die Rheumatologin Prof. Ursula Gresser, die eine auf Gicht spezialisierte Praxis in München führt.
Eine Gicht ist überwiegend die Folge einer genetischen Veranlagung, die dazu führt, dass die Niere Harnsäure schlechter ausscheidet. Der zweithäufigste Grund sei eine erworbene Nierenfunktionsschwäche, sagt Gresser. Durch die verringerte Ausscheidung der Harnsäure steigt deren Spiegel im Blut. In den Gelenken kann es zu akuten Entzündungen kommen. Rötungen, Schwellungen und Schmerzen sind die Folge.
Üblicherweise tritt die Gicht erst im Erwachsenenalter auf. «Vor allem Menschen im höheren Lebensalter zählen als Risikogruppe, da hier oft die Nierenfunktion eingeschränkt ist», sagt Prof. Georg Schett, Direktor der Medizinischen Klinik 3 für Rheumatologie und Immunologie am Universitätsklinikum Erlangen.
Fleischkonsum als Faktor
Weitere Risikofaktoren seien der reichhaltige Genuss von Fleisch oder bestimmten Getränken wie hefehaltigem Bier, so Schett. Diese Nahrungsmittel enthalten Purine. Bei deren Aufspaltung entsteht Harnsäure. Unter anderem deswegen galt die Gicht lange als Wohlstandskrankheit. «Damals gab es nur bei den Wohlhabenden Fleisch, und die ärmere Bevölkerung hatte zwangsläufig eine stärker auf Kohlenhydraten und Gemüse basierende fast purinfreie Ernährung», sagt Ursula Gresser. «Heute kann sich fast jeder jedes Essen leisten.»
Ärztinnen und Ärzte erkennen einen Gichtanfall anhand seiner Symptomatik: Das Gelenk ist heiß, rot, geschwollen und schmerzt bei Druck. Außerdem werden die Harnsäure-Kristalle durch eine Punktion des Gelenks festgestellt. «Bei einer chronischen Gicht, die häufig unerkannt bleibt, helfen Ultraschall oder eine spezielle Form der Computertomographie, die Dual-Energy-CT, bei der Diagnostik», sagt Schett. Wird eine Gicht diagnostiziert, muss gehandelt werden.
Warum eine Ernährungsumstellung nur begrenzt hilft
«Mit einer Ernährungsumstellung kommt man nicht sonderlich weit, da nur ein relativ kleiner Teil der Harnsäurevorstufen, also der Purine, aus der Nahrung kommt», sagt Ursula Gresser. «Der größere Teil wird vom Körper selbst produziert. Außerdem gibt es heute keinen Grund mehr, sich bei Gicht durch eine einseitige Ernährung zu kasteien.» Durch gut verträgliche und wirksame Medikamente könnten die Patienten komplett beschwerdefrei werden und alles essen, was ihnen schmeckt.
«Hilfreich wäre es aber, den Alkoholkonsum zu verringern, da Alkohol ebenfalls die Ausscheidungsfähigkeit der Niere für Harnsäure herabsetzt», betont die Medizinerin.
Georg Schett empfiehlt, vorbeugend stets auf das Gewicht zu achten sowie einen exzessiven Genuss von Fleisch, Bier – auch alkoholfreiem – und fruktosehaltigen Getränken zu vermeiden.
Gresser sieht die beste Vorbeugung vor Gicht im frühzeitigen Erkennen einer eventuellen Veranlagung. «Am besten ist es, mal die Eltern nach Gicht in der Familie zu fragen und bei der nächsten Blutabnahme die Harnsäure mitbestimmen zu lassen», empfiehlt sie. Da es häufig eine erbliche Erkrankung ist, können die Werte schon im jungen Alter vergleichsweise erhöht sein. Wird eine Gichtveranlagung festgestellt, sollten sich Betroffene von Spezialisten beraten lassen.
Quelle: Text: dpa / Bild: (dpa)
Patientenschützer warnen: In den letzten Wochen sei die Zahl der Anbieter von Schnelltests explodiert. Doch Die Qualität der Tests zeige deutliche Unterschiede. ..
Frankfurt/Main (dpa) – Jeden Morgen beim Zähneputzen noch fix zu Hause einen Corona-Test machen – das wird so schnell nicht möglich sein. Die neuen Schnelltests sind trotzdem ein Fortschritt.
Sie haben Schwächen, aber auch Vorteile. Unternehmen und Veranstalter setzen große Hoffnungen in sie. Die Behörden bemühen sich um Regulierung. Auch Wissenschaftler sehen großes Potenzial – aber auch Grenzen.
Wie funktionieren Antigen-Tests?
Antigen-Tests suchen in Abstrich-Proben nicht aufwendig nach dem Erbgut des Virus, sondern nach Molekülen, die charakteristisch für die Viren sind. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest wird das Ergebnis auf einem Teststreifen angezeigt. Nicht verwechseln darf man Antigen-Tests mit Antikörper-Tests. Letztere weisen nach, dass jemand eine Infektion überstanden und Antikörper gebildet hat.
Was sind die Vorteile und Nachteile?
Antigen-Tests reagieren weniger empfindlich als die bisher üblichen PCR-Tests, liefern aber schneller ein Ergebnis – in der Regel nach 15 bis 30 Minuten. Sie erkennen eine Infektion nicht so gut im Anfangsstadium und im späteren Verlauf. In der Phase, in der ein Patient besonders ansteckend ist, können die Schnelltests das Virus aber recht sicher erkennen. Wenn der Test positiv ausfällt, ist die Testperson mit ziemlicher Sicherheit infiziert. Ein negatives Ergebnis aber schließt eine Infektion nicht aus – besonders, wenn eine niedrige Viruslast vorliegt.
Welche Tests gibt es?
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte listet alle Antigen-Tests auf, die laut Herstellerangaben bestimmte Mindestkriterien erfüllen. Bis zum Wochenende waren dort bereits mehr als 200 Produkte erfasst. In den letzten Wochen sei die Zahl der Anbieter «explodiert», berichtet die Deutsche Stiftung Patientenschutz. «Die Qualität der Tests zeigt deutliche Unterschiede» sagt der Virologe Hans-Georg Kräusslich vom Universitätsklinikum Heidelberg.
Gibt es Studien zur Wirksamkeit?
Ein Forscherteam der Berliner Charité hat sieben Anbieter getestet. Dabei ging es vor allem um zwei Größen: Die Sensitivität gibt an, wie zuverlässig der Test Erkrankte als solche erkennt. Die Spezifität zeigt, ob der Test Nicht-Infizierte tatsächlich als gesund erkennt. Die Spezifität der untersuchten Tests lag zwischen 88,24 Prozent und 100 Prozent. Die Sensitivität «überlappt mit den Virenkonzentrationen», heißt es in der Studie. Das heißt: Je infektiöser der Patient ist, desto besser kann der Test das erkennen.
Wie bewerten Virologen die Antigen-Tests?
Antigen-Tests eröffneten «neue Handlungsoptionen in der Pandemie», schreiben die Autoren der Studie. Sie könnten zum Beispiel dabei helfen, zu entscheiden, wann eine Quarantäne aufgehoben werden kann. Die Autoren gehen zudem davon aus, dass sich die Qualität der Antigen-Tests in Zukunft weiter verbessern wird.
Am Eingangstor von Seniorenwohnheimen könnten sie «unglaublich viel Gutes» leisten, sagte der Berliner Virologe Christian Drosten im «Das Coronavirus-Update». Voraussetzung sei jedoch ein Test, der die Infektion zuverlässig anzeige. Auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek plädierte dort für einen breiten Einsatz. Die derzeit verfügbaren Tests würden zwar auf absehbare Zeit nicht für alle Menschen ausreichen. Man könne damit aber «mehr Bereiche, die uns wichtig sind, absichern», zum Beispiel Altenheime oder Schulen.
«Antigen-Tests sind eine sinnvolle Unterstützung, sie können aber die PCR-Tests nicht ersetzen», sagt Martin Stürmer, Laborleiter im Medizinischen Versorgungszentrum in Frankfurt.
Welche Rolle spielen Antigen-Tests derzeit?
Im Oktober wurde die Nationale Teststrategie um Antigen-Tests erweitert. Einer Verordnung zufolge, die seit Mitte Oktober gilt, sollen Schnelltests vor allem in Kliniken und Pflegeheimen zum Einsatz kommen, etwa für Bewohner, Personal und Besucher. Ziel ist es, vor allem asymptomatische Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion aufzuspüren. Die Einrichtungen müssen dazu ein Test-Konzept erstellen. Dann legt das Gesundheitsamt fest, wie viele Tests gekauft und auf Kassenkosten finanziert werden können. In Pflegeheimen sind bis zu 20 Tests pro Monat pro Bewohner möglich.
Wie sieht es in anderen Ländern aus?
In manchen Ländern werden mit Antigen-Schnelltests bereits Massenuntersuchungen der Bevölkerung organisiert. Den Anfang machte die Slowakei, wo fast alle Bürger über zehn Jahre getestet wurden. Danach durften Kirchen, Kinos, Theater, Fitnesszentren und Schwimmbäder – mit beschränkten Besucherzahlen – wieder öffnen. Die Regierung plant weitere dieser Testaktionen. In Südtirol lief am vergangenen Wochenende ein Massentest mit Antigen-Schnelltests. Rund zwei Drittel der Bürger konnten kostenlos und freiwillig daran teilnehmen. Spanien plant Ähnliches in der Region um Madrid mit 6,6 Millionen Einwohnern.
Wer prüft, ob die Tests halten, was sie versprechen?
Patientenschützer verlangen geprüfte Angaben zur Zuverlässigkeit von Corona-Schnelltests. Bisher verlasse man sich dabei allein auf die Angaben des jeweiligen Herstellers, kritisiert der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Unabhängige Labore müssten die Qualität evaluieren. Auch die EU-Staaten wollen gemeinsame Standards für solche Tests. Die Kommission kündigte an, die verschiedenen Tests auf dem Markt zu bewerten.
Gibt es Tests für zu Hause?
Heimtests für Laien zu entwickeln oder zu verkaufen ist in Deutschland nicht erlaubt – anders als in den USA. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einen Corona-Test für den zugelassen. Ein Arzt muss ihn allerdings verschreiben. Virologe Stürmer sieht das kritisch: Ein schlechter Abstrich führe zu schlechten Ergebnissen, auch beim Ablesen könnten Fehler entstehen. Die Gefahr sei: «Man wiegt sich eventuell in falscher Sicherheit oder man macht Panik.»
In Hessen soll die Studie «Safe School» die Anwendung der Tests durch Laien erforschen. Rund 1000 Lehrer sollen jeden zweiten Tag selbst Abstriche bei sich vornehmen und diese mittels Schnelltest untersuchen. Auch die italienische Provinz Venetien erprobt Heimtests. Die Studie soll rund einen Monat laufen. Parallel sollen Abstriche vorgenommen werden, die im Labor untersucht werden, um die Treffsicherheit zu überprüfen.
Was sagen die Kliniken?
«Antigen-Tests helfen uns sehr viel», sagt der Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft, Steffen Gramminger. «Sie sind ein zusätzlicher und ein wichtiger Puzzlestein im Kampf gegen das Virus.» Der Vorteil sei vor allem die Geschwindigkeit: Man kann Besucher und ambulante Patienten vor Betreten der Klinik testen, um zu verhindern, dass sie in Haus jemanden infizieren. Auch für Tests beim Klinikpersonal seien sie hilfreich. «Und sie entlasten unsere Labore».
Was sagen die Heime?
Hier gibt es auch kritische Stimmen. Der Geschäftsführer der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg, Alexander Schraml, sieht Schnelltests in Pflegeheimen «mit äußerst gemischten Gefühlen». Die Tests seien noch zu unzuverlässig. Er befürchtete, dass ein negatives Testergebnis Besucher «in falscher Sicherheit wiegt und dann Umsicht und Vorsicht verloren gehen.» Außerdem sei der Aufwand für die Tests hoch, man brauche dafür geschultes Personal «und unser Fachpersonal brauchen wir eigentlich für unsere Bewohner».
Sind Schnelltest eine Chance für die Wirtschaft?
Die Lufthansa hat 250.000 Schnelltests gekauft. «Erfolgreiches Testen ganzer Flüge kann der Schlüssel zum Wiederbeleben des internationalen Flugverkehrs werden», sagt Vorstandsmitglied Christina Foerster. Erste Probeläufe laufen, dabei werden sämtliche Passagiere vor Flugantritt getestet. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Peter Gerber, fordert mehr Tempo bei der Einführung von Corona-Schnelltests für Flugreisende. Auch erste Hotels bieten inzwischen Schnelltests an.
Sind Antigen-Tests eine Option für die Kultur?
Derzeit eher nicht, glaubt Virologe Stürmer. Ein Antigen-Test weise nur nach, ob jemand gerade infektiös sei oder nicht. Falle er negativ aus, so sei der Mensch «grob geschätzt mindestens 2 bis 6 Stunden nicht ansteckend», sagt er. In bestimmten Situationen könne ein Test das Leben etwas einfacher machen. Das gelte für Besuche in Altenheimen oder Kliniken, für Konzerte aber eher nicht. Dort benötige man sehr viel medizinisches Personal in kurzer Zeit, das Abstriche nehmen und Tests auswerten müsse.
Quelle: Text: dpa
Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Husten plagt – Erkältungen sind meistens harmlos, aber lästig…
Berlin (dpa/tmn) – Die Nase läuft, der Hals kratzt, der Husten plagt – Erkältungen sind meistens harmlos, aber lästig: Man ist nicht richtig krank, aber auch nicht richtig fit. Und meistens dauert das Ganze auch noch länger, als einem lieb ist.
Doch was hilft gegen eine Erkältung? Und wann sollte man doch lieber zum Arzt gehen? Experten erklären, wie Sie gut durch diese Corona-bedingt besondere Erkältungssaison kommen.
Eine Erkältung – was ist das eigentlich?
Eigentlich ist die Bezeichnung Erkältung irreführend, denn sie wird nicht durch niedrige Temperaturen ausgelöst, sondern durch Viren. Es gibt ungefähr 200 verschiedene Erkältungsviren, die sich bei Kälte lediglich leichter verbreiten können.
Diese Viren sorgen dafür, dass die Schleimhäute in der Nase anschwellen und vermehrt Sekret «anfällt», wie Prof. Thomas Deitmer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) erklärt. Der Rachen ist bei einer Erkältung entzündet, das Schlucken fällt einem schwerer. Auch Kehlkopf und Bronchien sind betroffen: Man ist heiser, hat Husten und auch hier entsteht mehr Sekret.
Welche Medikamente helfen gegen Erkältung?
Die Antwort ist ernüchternd: gar keine. «Es gibt keine kausale Therapie, man kann nur etwas gegen die Symptome tun», sagt Deitmer.
Abschwellende Nasentropfen gegen Schnupfen, schleimverflüssigende Mittel gegen Husten und Medikamente mit den Wirkstoffen Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) gegen Fieber und Schmerzen. Gerade bei Erkältung werden oft Kombipräparate eingenommen – also Medikamente, die gegen mehrere Symptome helfen sollen. Es gibt außerdem eine ganze Reihe pflanzlicher Arzneimittel.
Was hilft noch?
Trinken, trinken, trinken. Mindestens 1,5 Liter sollten es am Tag sein, bei Fieber mehr. Ansonsten rät Thomas Deitmer zum Gurgeln, zum Beispiel mit Salbeitee, und zu Nasenspülungen.
Ein Saunabesuch kann helfen – allerdings sollte dort eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit herrschen, wie zum Beispiel in einer Bio- oder Dampfsauna. Auch ein warmes Bad kann die Erkältungsbeschwerden lindern. Mit Fieber sind Saunen und warme Bäder aber tabu.
Wann sollte man zum Arzt?
Während der Corona-Pandemie sollte man mit Erkältungs- oder Grippesymptomen nicht ohne vorherige Absprache zum Arzt gehen, betont Deitmer. Am besten ruft man seinen Hausarzt oder den hausärztlichen Notdienst unter der Telefonnummer 116 117 an. Und zwar in den folgenden Fällen, wie Ursula Sellerberg empfiehlt:
- Wenn man hohes Fieber bekommt (mehr als 39 Grad) oder sich das Fieber mit Medikamenten nicht senken lässt.
- Wenn die Stirn- oder Nasennebenhöhlen beteiligt sind (Schmerzen im Stirn- und Augenbereich, vor allem beim Bücken und Heben).
- Wenn der Schleim eitrig oder blutig ist.
- Wenn man schwanger ist oder stillt.
- Wenn man Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen hat.
- Wenn man eine andere Erkrankung wie Mittelohr- oder Lungenentzündung vermutet.
Wie kann man vorbeugen?
Vor Erkältung schützen jene Hygienemaßnahmen, die im Rahmen der Corona-Pandemie ohnehin gerade jeder beachten sollte: Abstand halten, Hände häufig und gründlich waschen, sich möglichst nicht ins Gesicht fassen und viel lüften.
Ansonsten hilft – wie so oft – eine gesunde Lebensweise: abwechslungsreiche Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und nicht rauchen. Auch Abhärtung schadet nicht: Regelmäßig in die Sauna gehen, Wechselduschen oder Kneipp-Anwendungen machen. Außerdem rät Thomas Deitmer zur Grippeschutzimpfung und, um Komplikationen zu vermeiden, zur Pneumokokken-Impfung.
Ist es doch Corona?
Husten und Fieber sind beides sehr häufige Symptome für die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19. Bei Erkältungen ist Fieber laut einer Übersicht auf der Info-Plattform , die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung herausgegeben wird, indes selten ein Symptom und Husten «wenig». Niesen wiederum sei kein Symptom von Covid-19, kommt bei Erkältungen aber häufig vor. Trennscharf anhand der Symptome lassen sich Erkältung, Grippe und Covid-19 also nicht unterscheiden.
Dennoch gilt immer: Ruhe bewahren, keine Panik, im Zweifel den Kontakt zu anderen lieber vorsorglich einschränken und in jedem Fall Abstand halten und Mund-Nasen-Bedeckung tragen – und vor dem Besuch in der Arztpraxis erst dort anrufen.
© dpa-infocom, dpa:200929-99-757021/3
Quelle: Text: dpa
Frauen wollen immer häufiger das Kinderkriegen hinauszögern – und lassen ihre Eizellen einfrieren…
Düsseldorf (dpa/lnw) – Tanja Becker will Mutter werden, so viel ist sicher. Nur wann, das weiß sie noch nicht so genau. Den richtigen Partner hat die 29-Jährige aus Düsseldorf noch nicht gefunden.
Und beruflich passt es gerade auch nicht richtig. Deshalb möchte sie ihre Eizellen einfrieren lassen. Um Zeit zu gewinnen. Frauen wie Tanja Becker, die eigentlich anders heißt, haben Professor Jan-Steffen Krüssel und Dr. Jana Liebenthron immer wieder vor sich. Die beiden arbeiten am Kinderwunschzentrum Unikid und in der Cryobank der Uniklinik Düsseldorf.
Dort wird unter anderem das sogenannte Social Freezing angeboten: Das heißt, Eizellen werden ohne konkreten medizinischen Grund vorsorglich entnommen und eingefroren. Noch nicht den richtigen Partner zu haben, sei häufig der Anlass für eine Beratung – etwa nach einer Trennung. «Viele Frauen fragen sich dann, ob und wie eine noch nicht abgeschlossene Familienplanung aufzuschieben geht», sagt Liebenthron.
Je früher Frauen einen solchen Eingriff vornehmen lassen, desto besser stehen später die Chancen, dass es mit dem Kinderwunsch klappt, sagen die Biologin und der Arzt. «Die Eizelle ist der entscheidende Faktor», so Krüssel – nämlich, ob sie jung und intakt ist. Mit steigendem Alter verringert sich nicht nur die Anzahl der Eizellen im Eierstock, sie verlieren außerdem an Qualität und damit die Fähigkeit, befruchtet zu werden und sich zu entwickeln.
Zuerst kommt die Hormontherapie
Für die Entnahme müssen sich die Frauen zuerst mit einer etwa zweiwöchigen Hormontherapie vorbereiten. Das Entnehmen dauert dann etwa 20 Minuten. Die Zellen werden überprüft und bei 196 Grad Minus eingelagert. Sie können später aufgetaut, befruchtet und eingesetzt werden – und altern in der Zwischenzeit nicht weiter.
Dass so Druck aus der Lebensplanung der Frauen genommen werden könne, bewertet die Medizinethikerin Professor Claudia Wiesemann grundsätzlich positiv. Sie ist Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Göttingen und forscht seit vielen Jahren zu ethischen Fragen rund um die Fortpflanzung. Sie meint, man müsse dennoch vorsichtig sein, dass nicht an anderer Stelle Druck entstehe. Etwa, indem von Frauen, die Karriere machen wollen, irgendwann erwartet werde, ihren Kinderwunsch auf diese Weise zu verschieben.
Tanja Becker steht noch vor dem Eingriff und hat eine Menge Infomaterial von ihrer Ärztin bekommen. «Im Moment passen meine Lebensumstände noch nicht, um ein Kind zu bekommen», sagt sie. Auch wenn sie dabei nicht nur ihre Karriere im Sinn hat, findet sie doch: «Warum soll ich jetzt weniger berufliche Chancen haben, nur weil ich als Frau auch an meinen Kinderwunsch denken muss?» Dennoch will sie ihre Chance, Mutter zu werden, nicht verstreichen lassen. «Wenn sich die Umstände ändern und das Drumherum passt, wäre es doch schade, wenn es dann nicht klappt.»
Die Lagerung der Eizellen kostet
Vier Seiten nimmt der Kostenvoranschlag ein, den sie bekommen hat. Unter dem Strich stehen etwa 4300 Euro. 400 Euro muss sie pro Jahr für die Lagerung der Eizellen einplanen. Das Auftauen, Befruchten und Einsetzen kommt noch dazu. Die Kosten muss die Patientin beim Social Freezing selbst tragen.
Auch hier sieht Medizinethikerin Wiesemann Grund zur Vorsicht. Zum einen sei dadurch diese Art von flexibler Lebensplanung Frauen vorbehalten, die sich den Eingriff leisten können. Zum anderen sähen immer mehr Anbieter eine Chance, durch dieses Angebot Geld zu verdienen. «Nicht immer wird genügend informiert und aufgeklärt», sagt sie. Etwa über Ablauf und Risiken des Eingriffs – oder über die Chancen, später wirklich schwanger zu werden.
Denn das Einfrieren ist keine Garantie für ein Kind. Nicht alle Eizellen überstehen das Auftauen und die weitere Behandlung. Nach ersten des Deutschen IVF-Registers, in dem 135 Behandlungszentren organisiert sind, ist die Wahrscheinlichkeit, mit gefrorenen Eizellen ein Kind zu bekommen, ähnlich hoch, wie bei anderer künstlicher Befruchtung – etwa bei 20 bis 25 Prozent.
Internationale Studien sagen mittlerweile außerdem: Der Großteil der Frauen nutzt die eingefrorenen Eizellen später nicht. Viele Paare versuchen es erst einmal auf natürlichem Weg – und bräuchten dann die gefrorenen Eizellen nicht mehr. «Auch das sollte Frauen, die über Social Freezing nachdenken, vorher klar sein», sagt Wiesemann. Tanja Becker will es sich noch gut überlegen, ob sie sich für oder gegen das Einfrieren entscheidet. «Jetzt wäre ich einfach im genau richtigen Alter», sagt die 29-Jährige.
© dpa-infocom, dpa:200731-99-991718/4
Quelle: Text: dpa
Eine rheumatoide Arthritis zeigt sich oft zuerst durch Entzündungen in den Fingergelenken…
Berlin/Bonn (dpa/tmn) – Auch wenn es eindeutig scheint: Rheuma ist nicht gleich Rheuma. «Der Begriff umfasst sehr viele unterschiedliche Erkrankungen und bedeutet eigentlich Schmerzen im Bewegungsapparat», sagt der Internist und Rheumatologe Prof. Stefan Schewe. Ganz grob lasse sich zwischen entzündlichen und nicht entzündlichen Erkrankungen unterscheiden.
Dazu kommen Schmerzempfindungsstörungen, das Fibromyalgiesyndrom zum Beispiel. Auch Gicht oder Osteoporose zum Beispiel zählen laut Deutscher Rheuma-Liga zu Formen des Rheumas.
Entzündung oder Abnutzung in den Gelenken
Wer von Rheuma spricht, meint oft die rheumatoide Arthritis: Dann sind die Gelenke entzündet. «Meist fängt es in den Fingern oder Zehen an», sagt der Internist Edmund Edelmann aus Bad Aibling (Bayern). Im weiteren Verlauf könnten jedoch sämtliche Gelenke betroffen sein.
Nach Angaben von Prof. Hanns-Martin Lorenz, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, können die Entzündungen bei vielen rheumatischen Erkrankungen nicht nur in den Gelenken, sondern an den verschiedensten Stellen auftreten – von Gefäßen über Haut, Augen, Gehirn, Darm bis hin zur Muskulatur. Haarverlust könne ebenfalls Teilsymptom einer rheumatischen Erkrankung sein.
Patienten mit rheumatoider Arthritis haben nachts oft Schmerzen. «Wenn man morgens aufwacht, ist man ganz verklebt und steif», sagt Lorenz. Durch Bewegung würde es im Laufe des Tages wieder besser. Erschöpfung und Müdigkeit gehören zum Krankheitsbild dazu.
Im Unterschied zur rheumatischen Arthritis ist die Arthrose nicht entzündlich. Hier sind die Gelenke abgenutzt. «Die Patienten haben nachts keine Schmerzen, aber beim Aufstehen oder nach einer langen Autofahrt», erläutert Stefan Schewe.
Was hier hilft: Muskeln trainieren, um die Gelenke zu entlasten. Zudem gibt es medikamentöse und je nach Schwere der Arthrose auch verschiedene Operationsmöglichkeiten.
Probleme bei nass-kaltem Wetter
Sowohl bei Arthrose als auch bei rheumatoider Arthritis können Schübe auftreten. Arthrose-Patienten hätten häufig Probleme bei nass-kaltem Wetter und merkten Wetterumschwünge deutlich, so Lorenz. In diesem Fall helfe Wärme – beispielsweise, in dem man die Hände in warmes Wasser hält. Die Arthritis ist wetterunabhängig – hier hilft dem Experten zufolge eher Kälte, da sich die Gelenke warm anfühlten.
«Rheumatoide Arthritis kann man in jedem Lebensjahr bekommen», sagt Stefan Schewe. Es gebe eine genetische Veranlagung, aber es sei keine Erbkrankheit, ergänzt Edmund Edelmann. Raucher und Frauen seien etwas häufiger betroffen, sagt Hanns-Martin Lorenz.
Behandlung häufig mit Biologika
Die gute Nachricht: Rheumatoide Arthritis ist mit Medikamenten behandelbar. Wichtig ist eine frühzeitige Therapie. Häufig kommen heutzutage sogenannte Biologika zum Einsatz. «Damit lässt sich die Krankheit gut aufhalten, heilbar ist sie aber nicht», führt Rheumatologe Edelmann aus.
Cortison wird bei bestimmten Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis eingesetzt, weil es schnell und wirksam die Entzündung unterdrücken kann. «Es hat aber sichere Nebenwirkungen, deshalb kann es nur für kurze Zeit eingesetzt werden», sagt Hanns-Martin Lorenz.
Neben Medikamenten ist bei vielen Rheuma-Formen Bewegung entscheidend. Ob Schwimmen, Laufen oder Radfahren: «Es gibt nicht die eine Sportart, die besonders gut geeignet ist», sagt Stefan Schewe. Zur Physiotherapie kommen häufig Ergo- und Psychotherapie dazu.
Quelle: Text: dpa
Oral einzunehmende Arzneimittel gelten als praktisch, es braucht meist nur etwas Flüssigkeit zur Einnahme. Aber schon hier lauern die ersten Hürden und Probleme…
Einnahmefehler bedeuten oft nicht nur eine ineffektive und damit unnötig kostenintensive Anwendung, sondern führen ggf. zu unerwünschten Wirkungen:
Medikamente können so u.U.
- stärker bzw. schwächer als gewünscht wirken
- langsamer oder schneller als angestrebt zu wirken beginnen
- gar keine Wirkung zeigen
- die Wirkung weiterer eingenommener Arzneimittel ungewünscht verstärken oder abschwächen
- die Aufnahme wichtiger Nährstoffe aus der Nahrung vermindern oder gar blockieren
Einnahmefehler und damit unerwünschte Arzneimittelwirkungen treten auf, wenn Medikamente:
- zur falschen Tageszeit, gleichsam gegen von der „inneren Uhr“ gesteuerte Körperprozesse
- im Zusammenhang mit einer Nahrungsaufnahme zum falschen Zeitpunkt
- zusammen mit der „falschen“ Flüssigkeit (s.u.)
- mit zuwenig Flüssigkeit
- zusammen mit anderen Arzneimitteln
aufgenommen werden.
Bei der Auswahl der Einnahmeflüssigkeit werden die meisten Fehler gemacht.
Medikamente können durch Getränke, z.B.,
- ihre chemische Stabilität verlieren
- mit Inhaltsstoffen des Getränks eine neuartige Verbindung bilden
- ihr Löslichkeitsverhalten verändern
- unlösliche Salze bilden
- die Magenentleerung verzögern
Deshalb ist es am Günstigsten, Medikamente mit Wasser (Leistungswasser oder an Kalzium armes Mineralwasser) – und zwar in ausreichender Menge (200 ml) – einzunehmen. Denn so bleibt das Medikament beim Schlucken nicht in der Speiseröhre stecken und wird im Magen bzw. Dünndarm besser aufgelöst.
Hier einige Beispiele für die Wirkungsbeeinträchtigung von Arzneimitteln durch Getränke:
- Fruchtsaft und Limonade: Manche Antibiotika verlieren durch Säuren in Fruchtsaft und Limonade ihre Stabilität und werden nicht mehr ausreichend vom Körper aufgenommen. Magensäure bindende Mittel auf Aluminiumbasis hingegen bilden mit den Säuren des von Fruchtsaft und Limonade Komplexe, die ungewollt vom Körper aufgenommen werden können und so einen unerwünschten Anstieg der Aluminiumkonzentration im Blut bewirken. Zudem bleibt die Magensäure bindende Wirkung aus, das Sodbrennen besteht fort. Die Aufnahme von Eisen in Eisenpräparaten hingegen wird verbessert.
- Grapefruitsaft kann die Wirkung mancher Medikamente bis zu 30 Prozent verstärken, indem es die Wirkung eines Enzyms, was für den Abbau vieler Arzneistoffe (z.B. Nifedipin), verantwortlich zeichnet (Cytochrom p450), hemmt.
- Milch und kalziumreiche Mineral- und Heilwässer: Antibiotika wie Tetracycline, Gyrasehemmer und manche Penicilline sowie Ostheoporosemittel (Biphosphonate) bilden mit dem Kalzium der Milch schwer- bzw. unlösliche Salze und können vom Körper nicht mehr oder nur ungenügend aufgenommen werden. Ähnliches gilt für Eisenpräparate.
- Coffeinhaltige Getränke (Kaffee, Schwarzer u. Grüner Tee, Cola): Gyrasehemmer können vom Körper nur noch schwer aufgenommen werden.
- Gerbstoffhaltige Getränke (Kaffee und Schwarzer Tee)binden Eisen und beeinträchtigen deshalb die Wirkung von Eisenpräparaten.
- Sauerkrautsaft enthält besonders viel Vitamin K, was die Wirkung gerinnungshemmender Mittel vermindert, weil Vitamin K für die Bildung von Gerinnungsfaktoren verantwortlich ist.
Auch hinsichtlich der Einnahme von Speisen als auch Medikamenten ist einiges zu beachten. Nahrung beeinflusst auf vielfältige Weise die Aufnahme des Arzneimittel-Wirkstoffs aus dem Verdauungstrakt in das Blut (Resorption):
- Nahrung kann die Aufnahme des Wirkstoffes verzögern: Werden Arzneimittel zum Essen oder unmittelbar danach eingenommen, bleiben sie länger im Magen und gelangen mit zeitlicher Verzögerung über den Dünndarm ins Blut. Vor allem fette, heiße und schlecht gekaute Nahrung verzögert die Magenentleerung.
Dies ist besonders dann von Schaden, wenn das Arzneimittel rasch wirken soll, z.B. bei Schmerzmitteln. An anderer Stelle ist diese Wirkungsverzögerung erwünscht, wenn es darauf ankommt, dass dem Körper der Arzneistoff langsam, und nicht etwa schlagartig zur Verfügung gestellt wird: Zu nennen wären hier Blutdruckmittel, viele Herzmedikamente, Mittel gegen Gicht und zur Durchblutungsförderung, die alle nach dem Essen eingenommen werden sollten.
- Nahrung kann den Wirkstoff verträglicher machen: Aus Gründen einer besseren Magenverträglichkeit sollten Tetracycline und Penicilline, aber auch Rheumamittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (soweit sie nicht als magensaftresistente Arzneiform vorliegen) nach dem Essen eingenommen werden.
- Nahrung kann die Aufnahme des Wirkstoffes beschleunigen: Fettlösliche Wirkstoffe wie z.B. Vitamin A oder das Antipilzmittel Griseofulvin werden mit fettreicher Nahrung sehr viel besser resorbiert und so dem Körper effektiver zur Verfügung gestellt.
- Nahrung kann die Wirkung des Arzneistoffes vermindern: Manche Nahrungsbestandteile bilden mit Arzneimitteln schwer lösliche Verbindungen. Eindickungsmittel (z.B. Pektine) in Fertigsuppen, Marmeladen, Pudding oder Eis, aber auch Ballaststoffe in Getreideprodukten binden viele Arzneistoffe an sich, so dass im Darm zu wenig davon ins Blut übertreten kann und am Wirkort zur Verfügung steht.
Bestimmte Nahrungsbestandteile wechselwirken mit Arzneistoffen, z.B.,:
- Zitrusfrüchte reagieren mit Aluminiumsalzen in Mitteln gegen Sodbrennen (s. Fruchtsaft/ Limonade)
- Käse, Quark und Joghurt binden Biphosphonate in Osteoporosemitteln (s. Milch)
- Sauerkraut, Rosenkohl und Spinat hemmen durch ihren hohen Vitamin-K-Gehalt bestimmte Antikoagulantien (s. Sauerkrautsaft)
- Rhabarber und Spinat binden durch enthaltene Oxalsäure Eisen aus Eisenpräparaten.
- Fleisch, Eier oder Käse und andere eiweißreiche Lebensmittel verstärken die Wirkung des Blutdrucksenkers Propranolol.
- Käse, Rotwein, Salzheringe, weiße Bohnen enthalten viel blutdrucksteigerndes Tyramin, was normalerweise durch das körpereigene Enzym Monoaminoxidase abgebaut wird. Antidepressiva mit dem Monoaminoxidase-Hemmstoff Tranylcypromin führen durch eine Hemmung dieses Enzyms zu einem verminderten Tyramin-Abbau und damit zu erhöhtem Blutdruck.
Auch Arzneistoffe können untereinander wechselwirken, wenn sie ohne Kenntnisse zusammen eingenommen werden. Einige Beispiele:
- Eisen und Magnesium, aber auch Magnesium und Kalzium konkurrieren um die so genannten „Transportmechanismen“, die zur Aufnahme dieser Stoffe in das Blut führen.
- Das Schmerzmittel Ibuprofen schwächt den blutdrucksenkenden Effekt von ACE-Hemmern.
- Antipilzmittel wirken auch gegen „gute“ Hefepilze in Medikamenten gegen Durchfall.
- Die Schleim- und Hustenlöser Ambroxol und Bromhexin vermindern die Wirkung von bestimmten Antibiotika.
- Der Schleim- und Hustenlöser ACC (Acetylcystein) verstärkt die Wirkung herzwirksamer Nitrate.
- Antiallergika verstärken die Wirkung von Mitteln gegen niedrigen Blutdruck.
Bei einigen Arzneiformen sind Handhabungsprobleme besonders verbreitet.
In Patientenstudien zeigte sich zum Beispiel, dass bei der Anwendung von Augentropfen einer von fünf Anwendern nicht den Bindehautsack unter dem Auge öffnete. Zwei von drei Patienten berührten mit der Tropferspitze das Auge, was die sterilen Augentropfen verunreinigen kann.
Bei Antibiotikasäften erhielten zwei Drittel der Kinder eine falsche Dosis, weil sich beim Aufschütteln ein stabiler Schaum gebildet hatte und die falsche Menge des Saftes entnommen wurde.
Bei eingeschränkter Feinmotorik kann das Teilen von Tabletten problematisch sein. Senioren oder Menschen mit Handicap gelingt es nicht immer, Arzneiflaschen zu öffnen. Ist dann kein Helfer parat, wird oft auf die Einnahme des Medikaments dann ganz verzichtet. .
Fazit
Diese Auflistung ließe sich beliebig verlängern. Einen Überblick über alle Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen und Nahrung wie auch zwischen verschiedenen Arzneistoffen hat nur ein Arzneimittelfachmann.
Wenn Sie sicher gehen wollen und fundierte Antworten auf Ihre individuellen Fragen zu diesem Thema und allen andere Themen rund um die Gesundheit bekommen möchten, so holen Sie sich bitte Rat in Ihrer Apotheke. Dort treffen Sie auf Arzneimittel-Fachleute!
Quelle: Text: meXXart pohl & veith GbR
Nicht geizen: Damit die Sonnencreme tatsächlich lange schützt, muss genug davon auf die Haut…
Stuttgart (dpa/tmn) – Sommer, Sonne – Sonnenbrand. Wer im Urlaub oder beim Ausflug an den Badesee nicht aufpasst, verbrennt sich schnell mal die Haut. Besser also, man schützt sich, auch um Hautalterung und Hautkrebs vorzubeugen.
Grundsätzlich tut die Sonne Menschen gut: Sie sorgt dafür, dass der Körper das lebenswichtige Vitamin D bildet. Ihre Wärme ist wohlig und die Haut produziert den Farbstoff Melanin, der sie schützt und braun werden lässt. Doch irgendwann wird es zu viel. «Diesen Umbruch merken wir nicht», sagt der Hautarzt Heiko Grimme vom Hautzentrum am Kurpark in Stuttgart.
Die Haut rötet sich nicht sofort
Ein Sonnenbrand ist nicht anderes als eine Entzündungsreaktion der Haut, bei der viele Zellen zugrunde gehen. Das Tückische: Man spürt ihn nicht sofort, wie Grimme erklärt. «Erst nach sieben Stunden merkt man etwas, bei ungefähr 24 Stunden hat man den Höhepunkt erreicht.»
Auf eine Minutenangabe, ab wann ein Sonnenschutz nötig ist, möchte sich der Experte nicht festlegen. Dies sei abhängig von der Jahres- und Tageszeit, vom Breitengrad und davon, ob die Hornschicht der Haut durch den Sommer schon gebräunter geworden ist. Auch bei Schnee und Wasser, die als Oberflächen die ultraviolette Strahlung (UV) der Sonne reflektieren, muss man sich eher einschmieren.
Außerdem spielt der Hauttyp eine Rolle: Wer eine helle Haut, blonde oder rote Haare und Sommersprossen habe, müsse sich immer eincremen, sagt Grimme. Meist bekommt man ohne Schutz nach 10 bis 60 Minuten einen Sonnenbrand – auch in Deutschland.
Doch nicht nur die Haut selbst leidet. Auch Lippen und Augen benötigen Schutz. Heiko Grimme empfiehlt deswegen einen Hut, einen Lippenstift sowie eine Brille mit UV-Schutz und bei der Sonnencreme eher Lichtschutzfaktor 50 statt 15. Was bedeutet die Zahl noch mal?
Grimme erläutert: «50 bedeutet, dass es mit dieser Creme 50 Mal so lange dauert, bis man einen Sonnenbrand kriegt wie ohne.» Allerdings wird dieser Wert unter Laborbedingungen ermittelt, deshalb sollte man rund ein Drittel abziehen.
Wie sich der Lichtschutzfaktor auswirkt
«Ein Beispiel: Die Haut eines hellhäutigen Mitteleuropäers hat eine Eigenschutzzeit von etwa 20 Minuten», erläutert Sellerberg, die auch Sprecherin der Bundesapothekerkammer ist. «Wer ungeschützt länger in der Sonne ist, bekommt einen Sonnenbrand.»
Reibt man sich mit einer Creme mit Lichtschutzfaktor 15 ein, verlängert sich die Schutzzeit auf 300 Minuten (20 Minuten mal 15). Davon sollte man noch einmal ein Drittel abziehen. Übrig bleiben 200 Minuten, die man theoretisch in der Sonne bleiben könnte. Zu beachten ist: Bei Kindern sind die Zeiten kürzer, da ihre Haut sich noch nicht so gut schützen kann. «Babys und Kleinkinder sollten möglichst gar nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden», rät Sellerberg.
Für die entsprechend lange Schutzwirkung muss auch genug Sonnencreme auf die Haut. Doch viele Menschen tragen zu wenig auf, wie Hautarzt Heiko Grimme sagt. «Die Regel lautet: Für den Körper drei Esslöffel, für das Gesicht einen Teelöffel.» Nur mit dieser Menge erreiche man auch den angegebenen Lichtschutzfaktor. Trägt man weniger auf, reduziert sich der Schutz.
Haltbarkeit der Creme beachten
Meist holt man die Sonnencreme irgendwann im Frühsommer aus dem Schrank und stellt sie dort im Spätsommer wieder hinein. Doch wie lange ist eine Creme eigentlich haltbar? Antwort gibt die sogenannte Aufbrauchfrist auf der Packung. Steht dort zum Beispiel «12 M», sollte man sie nach dem Öffnen spätestens binnen zwölf Monaten aufgebraucht haben.
«Daran kann man sich orientieren», sagt Ursula Sellerberg. Manchmal ist statt der Aufbrauchfrist ein Haltbarkeitsdatum aufgedruckt. Ob der Sonnenschutz noch über das Ablaufdatum hinaus einsetzbar ist, wurde bislang kaum erforscht. «Ich selbst nehme die Creme noch maximal in der nächsten Saison», sagt Hautarzt Grimme.
Und zur Not lässt man das T-Shirt und die Hose einfach an. Denn Kleidung schützt auch vor UV-Strahlung. Prinzipiell gilt dabei: Je enger und dicker die Maschen des Gewebes sind, desto weniger UV-Licht kommt durch. Außerdem ist es ratsam, im Schatten zu bleiben, wenn die Sonne im Sommer mittags und am frühen Nachmittag am höchsten steht.
Quelle: Text: dpa
Mit den Lockerungen bei den Corona-Kontaktbeschränkungen haben Kinder wieder engen körperlichen Kontakt miteinander, sie stecken die Köpfe zusammen…
Berlin (dpa/tmn) – Es juckt, es krabbelt und wenn man nichts unternimmt, dann wandern sie von Kopf zu Kopf: Kopfläuse. Die kleinen Parasiten sind zwar harmlos, aber ziemlich lästig. Und die Behandlung ist vor allem bei langem Haar aufwendig.
Wichtig zu wissen: Läuse sind kein Zeichen mangelnder Hygiene. Ein Kinderarzt und eine Apothekerin erklären, was man zu den Krabblern wissen muss.
Wie entdeckt man Läuse?
Läuse bemerkt man vor allem durch den Juckreiz auf der Kopfhaut. Durch das viele Kratzen können gerötete Stellen im Nacken – meist am Übergang vom Haar zur Haut – oder hinter den Ohren auftreten, wie Prof. Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erklärt.
Wer vermutet, sollte einen einfachen Test machen: Dafür braucht man einen Läusekamm, bei dem der Abstand zwischen den Zinken maximal 0,2 Millimeter beträgt, und ein weißes Tuch. Nach dem Waschen wird das nasse Haar ausgekämmt und der Läusekamm nach jeder Strähne auf dem weißen Tuch abgestrichen. Nentwich: «Sind schwarze Punkte zu sehen, dann ist das die Bestätigung für Läuse.»
Woher bekommt man Läuse?
Kopfläuse leben – wie der Name schon sagt – auf dem Kopf, und zwar ausschließlich auf dem des Menschen. Und sie verbreiten sich von Kopf zu Kopf. «Man muss schon direkt Kontakt haben», betont der Mediziner. Denn: «Läuse krabbeln.» Über andere Wege – wie etwa bei Flöhen über Haustiere – bekommt man keine Läuse. Eine Übertragung über Mützen oder Bürsten ist nach Angaben des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unwahrscheinlich.
Wer ist besonders betroffen?
Kinder. Sie sind etwa beim Spielen häufig nah beieinander und stecken die Köpfe zusammen.
Was tun, wenn das Kind Läuse hat?
«Läusebefall unterliegt dem Infektionsschutzgesetz», sagt Kinderarzt Nentwich. Das bedeutet, dass die Eltern die Einrichtung informieren müssen, in der das Kind betreut wird. Die Kita oder Schule wiederum muss den Fall beim zuständigen Gesundheitsamt melden. Das betroffene Kind darf erst wieder in die Einrichtung gehen, wenn es «läusefrei» ist. Meist ist das nach der ersten Behandlung der Fall.
Oft reicht es, wenn die Eltern bestätigen, dass ihr Kind keine Läuse mehr hat. Mitunter wird aber auch ein Attest vom Kinderarzt verlangt.
Wie sieht die Behandlung aus?
Um die Läuse loszuwerden, gibt es spezielle Läusemittel, die direkt auf der Kopfhaut angewendet werden. «Wichtig ist, dass die Mittel im trockenen Haar angewendet werden, um sie nicht zu verdünnen», betont Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer. Wer unsicher ist, wirft einen genauen Blick auf den Beipackzettel des Mittels.
Am ersten Tag sollte zunächst das Kopflausmittel angewendet und das Haar dann nass Strähne für Strähne mit dem Läusekamm ausgekämmt werden, erklärt Sellerberg. «Man kann beim Auskämmen eine gewöhnliche Haarspülung verwenden, dann ziept es nicht so stark», empfiehlt sie.
Am fünften Tag sollten die Haare erneut nass ausgekämmt werden. Zwischen dem achten und dem zehnten Tag wendet man noch einmal ein Läusemittel an, um junge Läuse (Nymphen), die möglicherweise aus den Eiern geschlüpft sind, zu beseitigen. An Tag 13 sowie an Tag 17 kämmt man erneut durch das nasse Haar und streicht den Kamm auf dem weißen Tuch aus. So sieht man, ob die erfolgreich war.
Was ist sonst noch zu tun?
Man sollte alle, die etwa mit dem Kind Kontakt hatten, über den Lausbefall informieren. Und auch wenn die Übertragung über Textilien unwahrscheinlich ist, sollte man benutzte Bettwäsche und Schlafanzüge bei 60 Grad waschen und nicht-waschbare Kuscheltiere für drei Tage in einer Plastiktüte in die Tiefkühltruhe legen, rät Sellerberg. Kämme und Bürsten reinigt man mit heißem Wasser und Seife und nutzt sie ein paar Tage nicht.
Quelle: Text: dpa
Haarausfall? Schuppen? Vorzeitig ergrautes Haar?…Gibt Ihr Haar Anlass zur Sorge, so ist kompetenter Rat gefragt…
Schönes volles Haar steht exemplarisch für Attraktivität und Vitalität. Als optischer Schlüsselreiz entscheidet er bei visuellen Kontakten in Bruchteilen von Sekunden darüber, ob wir unser Gegenüber als angenehm empfinden. Daher ist gesundes Haar für die meisten Menschen sehr wichtig.
Das Haar als Hautanhangsgebilde besteht aus der in die Haut eingebetteten Haarwurzel, dem Haarschaft und dem sichtbaren Teil. Jedes Haar besitzt eigene Blutgefäße, die es über die so genannte Haarpapille mit Nährstoffen versorgen. Eine optimale Nährstoffversorgung ist für den gesunden Haarwuchs besonders wichtig. Diese kann durch äußere und körperinnere Einwirkungen, bei bestimmten Lebenssituationen sowie mit zunehmendem Alter beeinträchtigt sein.
Eine mangelhafte Nährstoffversorgung kann zu dünner und schütter werdendem Haar sowie zu Haarausfall führen. Körpereigene Einflussfaktoren (Hormone, Säureschutzmantel der Haut, Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper) und Umwelteinflüsse (Giftstoffe, UV- und radioaktive Strahlung, Kosmetika) können hier mitverantwortlich und zudem die Ursache für Kopfschuppen, fettendes, trocken-sprödes sowie ergrautes Haar sein. Diese Problematiken sollen hier nachstehend behandelt werden.
Wünscht man also volles gesundes Haar, so muss man dafür Sorge tragen, dass
- die Haarwurzel optimal mit Nährstoffen versorgt wird
- körpereigene und von außen wirkende Stoffe, welche die Nährstoffversorgung beeinträchtigen oder die Haarwurzel gar schädigen, eliminiert werden
- der Säureschutzmantel auch der Kopfhaut intakt ist
- die Kopfhaut frei von pathogenen Mikroben ist
- ein Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper herrscht.
Haarausfall
Haarausfall gehört zum natürlichen Regenerationsprozess des menschlichen Haarwuchses. Dabei gilt ein Haarverlust von täglich bis zu 100 Haaren als normal.
Das gesunde Haar durchläuft bestimmte Wachstumszyklen unterschiedlicher Dauer, die eine konstante Haardichte von ca. 100.000 bis 150.000 Kopfhaaren ermöglichen. Die Wachstumsphase dauert ca. 5 – 7 Jahre und betrifft ungefähr 85 % des Haares. In dieser Zeit wächst das Haar etwa 1 cm pro Monat. Darauf folgt die Übergangsphase (3 – 4 Wochen), in der das Haar zu wachsen aufhört. Schließlich wird das alte Haar in der Ruhephase (3 – 4 Monate) abgestoßen und durch ein neues ersetzt. Davon sind etwa 10-20% des Haares betroffen.
Das Haarwachstum wird dabei durch männliche Sexualhormone, die Androgene, reguliert. Wie oft ein neues Haar nachwächst, ist individuell verschieden und erblich bedingt. Die Lebensdauer eines Haares wird im Wesentlichen von der Dauer der Wachstumsphase und der Nährstoffversorgung beeinflusst.
Unregelmäßiger oder deutlich erhöhter Haarausfall kann ein erstes Anzeichen einer beginnenden Alopezie (verstärkter Haarausfall) sein und ist meistens mit einem gestörten Haarzyklus verbunden. Die Wachstumsphase des Haares ist verkürzt, es erfolgt ein schnellerer Wechsel in den Ruhezustand.
Es wird angenommen, dass sich der Haarfollikel in dieser „Stress-Situation” regelrecht erschöpft. Die nachwachsenden Haare bleiben kürzer in der Wachstumsphase, werden dünner und fallen früher aus. Der Haarfollikel wird immer kleiner und schließlich wachsen keine Haare mehr nach.
Haarausfall-Typen
Man unterscheidet wenigstens drei unterschiedliche Haarausfall-Typen:
- kreisrunder Haarausfall
- temporärer, diffuser Haarausfall
- androgenetischer Haarausfall
Kreisrunder Haarausfall
Erscheinungsbild
Auf Bereichen des Kopfes oder gar auf dem gesamten Kopf bilden sich kreisrunde kahle Stellen.
Ursachen
Die Ursachen des kreisrunden Haarausfalls (Alopecia areata) sind bis heute nicht vollständig bekannt. Unklar ist auch, ob und in welchem Maße bei der Entwicklung der Erkrankung Vererbungsfaktoren eine Rolle spielen. Ursache für kreisrunden Haarausfall ist vermutlich eine Autoimmun-Erkrankung. Das Immunsystem missdeutet das eigene Haar als Fremdkörper, richtet seine Aktivität dagegen und blockiert teilweise den Haarwuchs.
Behandlung
Eine wirksame ursächliche Behandlungsmethode ist leider nicht bekannt. In vielen Fällen wirkt eine gesunde Ernährung, die reich an Mineralstoffen und Vitaminen (unten dazu mehr) lindernd oder gar heilend.
Diffuser Haarausfall
Erscheinungsbild
Beim temporären, diffusen Haarausfall (Alopezia diffusa) nimmt die Anzahl der ausfallenden Haare in der Ruhephase zu. Das Haar wächst langsamer und schwächer nach, dadurch verringert sich die Haardichte. Meistens sind Frauen häufiger als Männer von diesem Haarausfalltyp betroffen. Auch wenn es phasenweise zu Haarausfall kommt, so leitet doch jedes ausgefallene Telogenhaar das Nachwachsen eines neuen Anagenhaares ein, so dass in der Mehrzahl der Fälle trotz verstärktem Haarausfall ein eigentlicher Haarverlust kaum ins Gewicht fällt – im Unterschied zum langsam fortschreitenden Haarverlust beim anlagebedingten Haarausfall.
Ursachen
Dieser Haarausfalltyp kann auf
- falsche Ernährung/ Crashdiäten
- hormonelle Schwankungen (Schwangerschaft, Wechseljahre)
- Erschöpfung
- Jahreszeitenwechsel
- Schilddrüsenfehlfunktion
- Diabetes mellitus
- Infektions- und fieberhafte Erkrankungen (Typhus, Scharlach)
- Schuppenflechte
- Blutarmut
- Umweltgifte (Schwermetallverbindungen)
- psychische Ursachen (Depressionen, Examensstress)
- verminderte Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen und Wachstumsfaktoren
- Haarausfall als Ergebnis einer Übersäuerung
zurückzuführen sein.
Eine wichtige Ursache für den diffusen Haarausfall ist wohl eine verminderte Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen und Wachstumsfaktoren durch:
- eine zu geringe Aufnahme von (Mikro)nährstoffen mit der Nahrung
- Stoffwechselstörungen in Hinblick auf Aufnahme oder Verwertung dieser Mikronährstoffe
- eine mangelhafte Kopfhautdurchblutung (z.B. bei Stress). Dies führt zu einer schlechteren Versorgung der Haarzelle mit Nährstoffen aus dem Blut.
Die Nährstoffversorgung ist deshalb von entscheidender Bedeutung, weil durch sie die Basis dafür geschaffen wird, dass das Haar lange in der Wachstumsphase (Anagenphase) verbleibt und sich vollständig entwickelt.
Diskutiert wird auch Haarausfall als Ergebnis einer Übersäuerung. Der Haarboden unter der Kopfhaut dient als Mineralstoff- oder Basendepot. Sämtliche Säuren müssen durch Basen neutralisiert werden. Je mehr wir unseren Körper mit Säure bildenden Stoffen belasten (zuviel Fleisch, Süßwaren, Kaffee, Rauchen), umso weniger Mineralstoffe verbleiben im Haarboden. Das Mineralstoff- und Basendepot ist irgendwann leer. Die Haarwurzeln werden nicht mehr ausreichend versorgt und verkümmern.
Behandlung
So vielfältig wie die Ursachen sind auch die Behandlungsmethoden. Nur wenn die Ursache bekannt ist, kann der diffuse Haarausfall gestoppt werden. Das heißt: Behandlung der genannten gesundheitlichen Störungen und vor allem Verbesserung der Versorgung der Haarwurzel mit Nährstoffen.
Wichtige Nährstoffe bzw. Mikronährstoffe für das Haar sind
- kollagenes Eiweiß
- Cystin / Cystein
- Biotin
- Eisen
- Zink
- Magnesium und Calzium als „Basenträger”
- Kieselsäure
- Vitamine A, B und C
- Dexpanthenol = Provitamin B5
- Aminexil
- Kombination aus Glycerol-Oxyester und organischem Silizium-Komplex
- bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe
Aminexil
Eine Möglichkeit bietet die Ampullen-Kur mit dem Wirkstoff Aminexil. Die Erkenntnis, dass die Verhärtung des Kollagenmantels eine Ursache von Haarausfall ist, ist neu. Aminexil hat die Eigenschaft, das Kollagen rund um die Haarwurzel aufzuweichen. Das Haar wird dadurch besser mit Nährstoffen versorgt und kann nicht „ersticken”. Aminexil unterbindet also die Verhärtung des Haarfollikels, wodurch das Haar ungehindert wachsen kann. Die Lebensdauer des Haars wird wieder optimiert, und es fällt nicht mehr vorzeitig aus.
Kombination aus Glycerol-Oxyester und organischem Silizium-Komplex
Die Kombination von Glycerol-Oxyester aus aktiviertem Maiskeimöl und organischem Silizium-Komplex trägt zu einer Verbesserung der Durchblutung und Stabilisierung des Bindegewebes im Bereich der Haarwurzel bei. Haarwurzel und Bindegewebe können in höherem Maße mit den notwendigen Nährstoffen und Wachstumsfaktoren versorgt werden. Als Haarlotion in Ihrer Apotheke.
Kollagenes Eiweiß
Kollagenes Eiweiß findet sich hauptsächlich in Bindegeweben und somit in dem Produkt Gelatine. Speziell hydrolysierte Gelatine kann dem Körper kollagenes Eiweiß optimiert zur Verfügung stellen. Entsprechende Produkte erhalten Sie in Ihrer Apotheke.
Cystin / Cystein
Cystin ist eine Aminosäure. Cystein ist die biochemisch aktivere Form dieser schwefelhaltigen Aminosäure Cystin, die für die Hautbildung unentbehrlich ist. Es unterstützt die Stabilität jedes einzelnen Haares und trägt dazu bei, dass das Haar kräftiger und elastischer wird. Cystin / Cystein hilft bei der Entgiftung des Körpersystems, da es mit im Körper eingelagerten Schwermetallen, insbesondere Kupfer, Verbindungen eingehen kann, die dann ausgeschieden werden. Cystin / Cystein kann auch dazu beitragen, den Körper von anderen schädlichen und zerstörerischen Substanzen, die durch Rauchen und Alkoholkonsum entstehen, zu schützen. Es werden 13 mg/kg/Tag empfohlen, Überdosierungen sind möglich. Fragen Sie deshalb bitte in Ihrer Apotheke nach geeigneten Präparaten.
Eisen
Bereits vor 40 Jahren haben Forscher Hinweise auf einen Zusammenhang von Eisenmangel und Haarausfall gefunden. In einer Untersuchung mit 200 gesunden Frauen mit anhaltendem Haarausfall war dieser Parameter der am häufigste – möglicherweise ernährungsbedingt – veränderte Faktor. Ein Eisenmangel kann aber auch durch Blutverluste wie zum Beispiel im Rahmen von verstärkten Monatsblutungen, nach Operationen oder Blutungen aus dem Magen-Darm Trakt, bei verminderter Aufnahme von Nahrungsbestandteilen bei Magen-Darmerkrankungen oder bei erhöhtem Eisenbedarf in der Schwangerschaft, Stillzeit oder in der Wachstumsperiode entstehen. Bei Eisenmangel helfen Fleisch, Fisch und Vitamin C-reiche Kost. Exzessiver Kaffee- und Teegenuss sowie der Konsum von Molkereierzeugnissen können einen Eisenmangel verstärken. Wenn die alleinige Nahrungsumstellung nicht ausreicht, kann die Einnahme eines Eisenpräparates erforderlich werden.
Kieselsäure
Kieselsäure kennt man aus der Apotheke als Kieselsäure-Pulver, das man auflösen kann, oder bereits fertiges Kieselgel. Beide Präparate werden gegen brüchige Nägel und spröde Haare eingenommen, um das Bindegewebe zu festigen und die Widerstandsfähigkeit der Gewebe zu stärken. „Hülle“ oder „Stütze“ scheinen die zentralen Begriffe zu sein, wenn man versucht, die besondere Funktion der Kieselsäure zu erfassen – und zwar nicht nur für den Menschen. So ist Silizium der wesentliche Bestandteil der Kieselsäure, nach dem Sauerstoff das zweithäufigste Element der Erdkruste. Auch im Pflanzenreich ist Silizium bevorzugt in die Zellhaut (Kieselalgen) oder das Grundgerüst der Zellwände (Gräser, Schachtelhalme) eingelagert.
Basen
Gegen die Übersäuerung des Körpers helfen vor allem drei Mittel: Eine Ernährungsumstellung hin zu mineralstoffreichem Gemüse und weg von eiweiß- und zuckerreichen Nahrungsmitteln. Eine ausreichende Trinkmenge (möglichst kalzium- und magnesiumreiches Mineralwasser), welche die Grundlage für eine ausreichende „Säureverdünnung” im Blut und Gewebe ist und den Abtransport von Schlackestoffen ermöglicht. Und schließlich hoch bioverfügbare Kalzium- und Magnesiumpräparate sowie spezielle Basenmischungen aus der Apotheke.
Bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Heilpflanzen gerade dadurch wirksam werden, da sie vielfältigste bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe in unterschiedlichen Stärken und Kombinationen enthalten. Heilpflanzen, die typischerweise zum Zwecke gesunden vollen Haares eingesetzt werden, sind, u.a.,:
- Brennnessel
- Birke
- Schachtelhalm (Zinnkraut)
- Klettenwurzel
- Hirse
- Weizenkeimöl
- Spitzwegerich
- Ringelblume
- Kamille
- Tang / Algen
- Weidenrinde
- Thymian
Bitte lassen Sie sich zu speziellen Produkten in Ihrer Apotheke beraten!
Weitere Informationen zu Biotin, Magnesium, Übersäuerung, Vitaminen und Zink lesen Sie bitte in der Rubrik „Gesundheitstipps”.
Androgenetischer Haarausfall
Erscheinungsbild
In der Regel beginnt der androgenetische Haarausfall (Alopecia androgenetica) beim Mann mit der Entstehung von Geheimratsecken, die sich später über den gesamten Scheitelbereich ausdehnen können. Gleichzeitig kommt es zu einer Lichtung der Haare am Hinterkopf. Schließlich bleibt häufig nur noch ein hufeisenförmiger Haarkranz bestehen. Im Gegensatz zum Mann kommt es bei der Frau nicht zur Ausbildung von Geheimratsecken, sondern mit fortschreitendem Krankheitsverlauf zu einer diffusen Haarlichtung in der Mittelscheitelregion.
Ursachen
Bei androgenetischem Haarausfall wird der Haarerneuerungszyklus beschleunigt. Die Wachstumsphase wird immer kürzer, ohne dass sich die Ruhephase verändert.
Androgenetischer Haarausfall bei Frauen kann durch eine anlagebedingte Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber männlichen Sexualhormonen (Androgene) ausgelöst werden. Diese Hormone werden auch vom weiblichen Körper produziert. Deshalb wird vom „hormonell bedingten Haarausfall” gesprochen, jede zehnte Frau über 40 Jahre leidet daran. Auch die Einnahme von Verhütungsmitteln, die Hormone mit androgener Restwirkung enthalten, kann den Hormonhaushalt entsprechend verändern.
Bei androgenetischem Haarausfall des Mannes handelt es sich nicht um eine Hormonstörung, sondern der genetisch bedingte Haarausfall hat folgenden Hintergrund: Das männliche Hormon Testosteron wird durch ein Enzym in das sog. DHT, ein abgewandeltes und hochaktives Testosteron, umgewandelt. Ist nun in den Erbanlagen festgelegt, dass die Haarwurzel auf DHT empfindlich reagiert, kommt es zu Haarausfall. Für die Bildung von DHT aus Testosteron ist das Enzym 5alpha-Reduktase verantwortlich.
Jeder zweite Mann in der Altersgruppe der 20–30-Jährigen leidet an der so genannten androgenetischen Alopezie, an „erblich bedingtem Haarausfall”. Eine entsprechende Veranlagung zeigt sich häufig bereits im Alter zwischen 18 und 25 Jahren.
Behandlung
Der anlagebedingte Haarausfall kann erfolgreich mit Medikamenten behandelt werden. Die wichtigsten Wirkstoffe sind:
- Minoxidil
- Finasterid
- 17a-Estradiol
- Koffein
- Phytosterine
- Cimicifuga
wobei bis auf Minoxidil und Cimicifuga alle Stoffe das Enzym 5alpha-Reduktase hemmen. Durch diese Enzym 5alpha-Reduktase-Hemmung wird weniger des die Haarwurzel schädigenden DHT aus Testosteron gebildet, das Haar lebt wieder auf.
Minoxodil
In Tablettenform fand der Wirkstoff Minoxidil seit vielen Jahren Verwendung in der Behandlung des Bluthochdruckes. Die dabei beobachtete „Nebenwirkung“ einer Förderung des Haarwachstums kann bei der örtlichen Anwendung von Minoxidil als Lösung auf der Kopfhaut nun als „Hauptwirkung“ zur Behandlung von Haarausfall genutzt werden. Hinsichtlich des Wirkmechanismus wurde zunächst eine Steigerung der Durchblutung an der Kopfhaut als Haupteffekt diskutiert.
In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Minoxidil die Aktivierung bestimmter Funktionssubstanzen auf zellulärer Ebene dahingehend beeinflusst, dass die Zellen ein verstärktes Wachstum zeigen und der natürlicherweise programmierte Zelltod (Apoptose) verhindert werden kann. Darüber hinaus bewirkte Minoxidil eine Verlängerung individueller kultivierter Haarfollikel. Man schließt daraus, dass Minoxidil vor allem durch die beobachteten Effekte auf die Zellen der Haarpapille zu einer Verlängerung der Anagenphase des Haares führt und somit das Haarwachstum stimuliert.
Seit September 2000 ist eine 5%ige Minoxidillösung zur Behandlung der androgenetischen Alopezie des Mannes auf dem deutschen Markt erhältlich, seit Frühjahr 2004 auch als 2%ige Lösung zur Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls bei Frauen. Die Lösung wird auf die Kopfhaut aufgetragen.
Finasterid
Das „Haarwuchsmittel” Finasterid wurde einstmals gegen Prostatahyperplasie entwickelt und hat seine Wirksamkeit als Haarwuchsmittel bei hormonell bedingtem Haarausfall unter Beweis gestellt. Finasterid hemmt spezifisch den Typ II der 5alpha-Reduktase, der vorwiegend in der Prostata und in den äußeren Haarschaftzellen vorkommt. Finasterid hemmt so in der Kopfhaut die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron DHT, die DHT-empfindlichen Haarwurzeln werden entlastet, der Haarwachstumsprozess setzt sich fort.
Täglich wird eine Tablette eingenommen. Die Haarwachstums-Wirkung tritt erst nach 3 Monaten ein, das Mittel muss auf Dauer eingenommen werden. Frauen im gebärfähigem Alter dürfen den Wirkstoff nicht berühren (z.B. zerbrochene Tabletten), da sonst ein männlicher Embryo verweiblichen kann.
„Lohn” einer konsequenten Medikamenteneinnahme sind gleichartig positive Ergebnisse bei der Anwendung von Minoxidil wie auch Finasterid: Bei etwa 90% der Anwender lässt sich der Haarausfall stoppen; etwa 60% der Anwender bekommen eine dauerhafte Verdichtung des Kopfhaares. Zum Vergleich: Wenn keine Behandlung erfolgt (Plazebogruppe), haben nur etwa 25% der Männer nach 5 Jahren noch dieselbe Haardichte.
Koffein
Koffein ist in der Lage, die Haare vor dem schädlichen Einfluss des Testosterons zu schützen. Mit der Folge, dass die Wachstumsphasen des Haares wieder normalisiert werden. Die Haarwurzel-Aktivität wird deutlich gefördert, es verlängern sich die Wachstumsphasen und der Haarerhalt wird gefördert. Erhöhter Haarausfall kann sogar gestoppt werden. Koffein wird meist als Haartonikum verabreicht.
17a-Estradiol
17a-Estradiol hemmt ebenfalls das Enzym, das die Umwandlung von Testosteron in DHT bewirkt, und kann auf diese Weise den androgenetischen Haarausfall reduzieren bzw. stoppen. Innerliche oder hormonelle Nebenwirkungen können bei 17a-Estradiol praktisch ausgeschlossen werden – das belegen wissenschaftliche Studien und mehrjährige Erfahrungen. 17a-Estradiol wird als Lösung auf die Kopfhaut aufgetragen.
Phytosterine
Sabal bzw. Sägepalmenextrakt enthält so genannte Phytosterine, das sind steroidhormonähnliche pflanzliche Verbindungen. Diese greifen beide Typen des Enzyms 5-alpha-Reduktase an und blockieren DHT- und Testosteronrezeptoren in der Haut und in der Prostata. Vorteil der Anwendung ist die Nebenwirkungsarmut.
Cimicifuga
Der Pflanzenwirkstoff aus der Traubensilberkerze (Cimicifuga Racemosa) kann ebenfalls den hormonell bedingten Haarausfall stoppen. Die Pflanze wird bereits seit einigen Jahren wegen ihrer östrogenartigen Wirkung bei Frauen in der Menopause verwendet. In verschiedenen Studien haben Forscher auf die Wirkung gegen Haarausfall verwiesen.
Diskutiert wird, dass die Cimicifuga-Inhaltsstoffe das DHT an der Haarwurzel zumindest teilweise verdrängen, so dass dieses weniger schädigend auf Haarwurzeln wirken kann.
Der Pflanzen-Wirkstoff kann nach Angaben der Forscher sowohl die Anzahl der im Wachstum befindlichen Haare erhöhen als auch die der im Ausfall befindlichen Haare senken. Außerdem konnte er die Haardicke geringfügig verbessern.
Kopfschuppen / gesunde Kopfhaut
Eine gesunde Kopfhaut und Kopfschuppen stehen in ursächlichem Zusammenhang: Ist die Kopfhaut krank, z.B. mit Hautpilzen oder pathogenen Bakterien besiedelt, da der natürliche Säureschutzmantel der Haut zerstört ist, so kommt es neben Entzündungen der Kopfhaut und fettendem Haar auch zu Schuppenbildungen.
Kopfschuppen
Kopfschuppen sind oft nicht nur ein kosmetisches Problem, welches sich in lästigen Spuren auf dunklen Pullovern und Blazern zeigt. Als – zunächst erst einmal nur – Folge eines natürlichen Regenerationsvorganges können Kopfschuppen in unterschiedlicher Ausprägung verschiedene Ursachen haben.
Die menschliche Haut erneuert sich alle 28 Tage, die toten Zellen werden dabei als Schuppen abgestoßen. Eine besonders trockene Haut, wie sie in Folge von starker Sonneneinstrahlung und häufigem Duschen, Baden und Schwimmen auftritt, begünstigt natürlich auch die Kopfschuppenbildung. Kämmen und regelmäßige Haarwäsche beseitigen sie in der Regel. Treten allerdings vermehrt Schuppen auf, kann dies auch ein Zeichen für eine Hautkrankheit sein:
Vor allem in Folge von Schuppenflechte, Neurodermitis und des seborrhoischen Ekzems kommt es zu verstärkter Schuppenbildung. Bakterien und Keime, wie zum Beispiel Hefepilze, können die Kopfhaut ebenfalls reizen. Stress und lichtarmes Klima im Winter begünstigten sie zusätzlich.
Einfache Schuppenshampoos allein bringen in der Regel keine Besserung, stattdessen sollte man hier besser auf medizinische Shampoos mit dem effektiven Wirkstoff Ketoconazol (Arzneimittel aus der Apotheke) zurück greifen, die gezielt die Ursachen Ihres Schuppenproblems – die Hefepilze – angehen.
Oft werden zur Therapie auch Anti-Schuppen-Shampoos mit einem 3,5% Azol-Aktiv Depot, einem Wirkstoffkomplex aus Climbazol, Octopirox und Polidocanol, eingesetzt.
Eine Prävention, d.h. Vorbeugen, ist – abgesehen von dem Verzicht auf scharfe Shampoos – kaum möglich. Aber natürlich bietet es sich an, die Mitverursacher von Kopfschuppen – Stress, zu trockenes Raumklima und Austrocknung der Haut durch ein Zuviel an Waschungen etc. – zu vermeiden.
Gesunde Kopfhaut
Neben den unter „Kopfschuppen” genannten Stoffen sind auch noch solche zu empfehlen, die dafür Sorge tragen, dass die Kopfhaut gar nicht erst erkranken kann.
Dazu gehören medizinische Pflegeprodukte, die den Säureschutzmantel der Haut protegieren, die rückfettend oder rückfeuchtend (Urea) wirken.
Inhaltsstoffe wie Salizylsäure lösen überschüssige Schuppen (keratolytische Eigenschaften) und hemmen dadurch die durch Schuppen begünstigte Aktivität der mikrobiellen Flora auf der Kopfhaut, indem ihr die Nahrung für übermäßiges Wachstum entzogen wird.
Menthol erniedrigt die Empfindlichkeit der sensiblen Nervenenden an der Kopfhaut, was zu einer reduzierten Wahrnehmung von Juckreiz führt. Die kühlende und durchblutungsfördernde Wirkung von Menthol an der Kopfhaut ist ein weiteres Plus.
Graues Haar
Ergrauen beziehungsweise Weißwerden der Haare, ist ein typisches Zeichen des physiologischen Alterungsprozesses des Menschen. Der Beginn des Ergrauens ist genetisch bestimmt und beginnt im Alter von etwa Mitte 30. Im Alter von 50 Jahren sind bei etwa 50 % der Menschen 50 % weiße Haare sichtbar. Das Nachlassen der Funktion der pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) führt zu einem zunehmenden Verlust des Pigments Melanin im Haarschaft.
Frühzeitiges und rasches Ergrauen können bei schweren Krankheiten wie nach schwerem Fieber vorkommen. Zudem sollte man an die relativ häufig vorkommende perniziöse Anämie, eine spezielle Form der „Blutarmut“, an andere Autoimmun-Hormonerkrankungen, einen Vitamin A-Mangel, an Eisenmangelanämien und an weitere Erkrankungen denken. Vorzeitiges Ergrauen kann auch ein Teilsymptom seltener Syndrome sein. Bei frühzeitigem und raschem Ergrauen ist daher eine internistische und hautfachärztliche Konsultation sinnvoll.
Die Haare werden eigentlich nicht grau, sondern weiß. Die graue Farbe ist ein optischer Effekt durch das gleichzeitige Vorhandensein pigmentierter und depigmentierter Haare. Die weiße Farbe des depigmentierten Haares resultiert aus der Eigenfarbe des Haarkeratins und der Reflexion des Lichtes.
Ein spezielles Produkt aus der Apotheke nutzt die natürliche Chemie des Haares und bildet dabei ein Pigment, das dem Melanin sehr ähnlich ist, also dem natürlichen Pigment, das im grauen Haar fehlt. Es reagiert mit dem Protein im Haar und bildet bei täglicher Anwendung sukzessive „Farb”-Schichten, bis die ursprüngliche Haarfarbe wiedererlangt ist.
Gesundes volles Haar ist das Ziel vieler Menschen. Dieses Ziel zu erreichen, bedarf einer „Strategie”, die auf Ihre individuellen Lebensumstände und physiologischen Gegebenheiten zugeschnitten und perfekt abgestimmt ist.
Hilfreich sind hier innovative und gleichzeitig sichere Präparate und eine kompetente Beratung zu deren korrekten zielgerichteten Anwendung.
Holen Sie sich diesen guten Rat – aus Ihrer Apotheke!
Quelle: Text: meXXart pohl & veith GbR
Zecken brauchen Wärme und Feuchtigkeit. Mit der zunehmenden Klimaerwärmung können sie sich immer stärker ausbreiten…
Viele heute in Deutschland weit verbreitete Arten wurden durch den Menschen und seine Handelstätigkeit eingeschleppt oder eingebürgert. Wenn sie in ihrem neuen Lebensraum keine Feinde oder andere ihre Ausbreitung hemmende Faktoren vorfanden, so expandierten sie mit großer Geschwindigkeit. Und bis zu dem Punkt, wo ihnen Grenzen gesetzt wurden, die auch für ihren ursprünglichen Lebensraum typisch waren.
Als bekannte Vertreter aus dem Pflanzenreich sind beispielhaft die Kanadische Goldrute oder der Japanische Knöterich zu nennen (aus Gärten „ausgebrochene“ ehemalige Zierpflanzen), als zoologische Beispiele sind die Wollhandkrabbe, die Regenbogenforelle oder der Waschbär bekannt.
Bei einigen Arten ist nicht ganz klar, ob der Warenverkehr des Menschen allein die Ursache für ihre Ausbreitung war, oder ob nicht vielmehr klimatische Veränderungen zu ihrer Wanderung von Süden nach Norden führten. Als Beispiel ist die Rosskastanien-Miniermotte zu nennen, welche durch ihre Fraßtätigkeit bewirkt, dass sich die Blätter frühzeitig einfärben und einrollen. Dadurch stehen die Blätter von Rosskastanien nicht mehr für die Photosynthese zur Verfügung und der Baum wird in seiner Vitalität geschädigt.
Bei weiteren Arten ist wissenschaftlich belegt, dass klimatische Veränderungen zu Ihrer Ausbreitung in Deutschland führten: das beginnt bei (ehemaligen) Zugvögeln wie dem Star, der vermehrt in Deutschland überwintert und sich nach Skandinavien ausbreitet, setzt sich fort mit stark temperaturabhängigen Pflanzen-Krankheiten und -Schädlingen wie z.B. Mehltau, Feuerbrand und Apfelwickler und findet seinen für den Menschen wenig vorteilhaften Höhepunkt bei Krankheiten wie FSME, Borreliose, Enzephalitiden, Dengue-Fieber, Gelbfieber, Malaria oder Leishmaniose und ihren sich in Deutschland ausbreitenden tierischen Krankheitsüberträgern – wie Zecken, Stech-, Sand-, Kriebelmücken, Gnitzen und Nagetiere.
Wie groß die Gefahr ist, zeigt eine im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) entstandene Studie unter der Leitung von Professor Walter Maier aus dem Institut für medizinische Parasitologie der Universität Bonn. Die Analyse der gegenwärtigen Situation zeigt, dass Wärme liebende Krankheitsüberträger und -erreger bereits nach Deutschland oder in unsere Nachbarstaaten eingeschleppt worden sind. So wurde die ursprünglich in Asien beheimatete Tigermücke (Aedes albopictus), ein Überträger des Dengue-Fiebers, bereits in Frankreich und Italien entdeckt. In Deutschland wurde eine hier bisher unbekannte Sandmückenart Phlebotomus mascittii gefunden, aktuell zusätzlich Phlebotomus perniciosus, ein aus Süd- und Südwesteuropa bekannter Überträger der Leishmaniose. In der Tat sind in Deutschland einzelne Leishmaniose-Infektionen bei Mensch und Tier aufgetreten, die nicht als „Reiseandenken“ von Fernreisen mitgebracht worden sind.
Die Malaria gilt heute bei uns als bedeutendste „Importinfektion“ (das heißt, sie wird im Ausland erworben), wie jährlich etwa 1.000 durch das Robert Koch-Institut (RKI) registrierte Erkrankungsfälle zeigen. Teile Deutschlands waren bis Mitte der 50er-Jahre Malaria-Gebiete, in denen einheimische Anopheles-Mücken die Krankheit an Menschen übertrugen. Sollten sich in Zukunft klimabedingt die Entwicklungs- und Ausbreitungsmöglichkeiten bestimmter Anopheles-Arten in Deutschland verbessern, entsteht mit zunehmender Zahl infizierter Personen auch ein steigendes Risiko, sich in Deutschland durch Stiche von Malaria-Mücken mit dem Erreger zu infizieren.
Zecken
Auch Zecken und damit von ihnen übertragene Krankheiten breiten sich nach Expertenmeinung in Europa weiter aus. Ursachen für ein verstärktes Ausbreiten auch in den Norden Deutschlands und darüber hinaus seien nach Meinung des Nationalen Referenzlabors für durch Zecken übertragene Krankheiten wahrscheinlich Klimawandel, globale Erwärmung und veränderte landwirtschaftliche Nutzung.
Zecken brauchen Wärme und Feuchtigkeit, das gilt vor allem für jene Zeckenart, die für Menschen besonders gefährlich ist, der Schildzecke (umgangssprachlich Holzbock). Bei Trockenheit oder Kälte sitzt die Schildzecke in feuchtem Laub am Boden. Wird es schwül-warm, zieht es sie ins Freie. Dann lässt sie sich mit Vorliebe auf Gräsern oder niedrigen Büschen nieder. Dort, und nicht etwa auf Bäumen, lauert der Parasit auf seine Opfer. Zecken stürzen sich also nicht auf Menschen, sondern gelangen nur bei direktem Kontakt auf sie. Besondere Vorsicht ist daher nicht auf breiten Waldwegen, sondern beim Spaziergang durch hohes Gras oder bei Streifzügen durch das Unterholz geboten. Und diese Regel gilt eben nicht mehr nur für das Frühjahr und den Sommer: auch im Herbst und im Winter sollte man einen Zeckenstich mit einkalkulieren. Durch den außergewöhnlich warmen Winter 2006/2007 haben sich die Zecken ungemein vermehrt, aus Bayern wurde chson vor Wochen der erste FSME-Fall gemeldet.
Der beste Schutz gegen einen Zeckenstich ist hinreichend dichte Kleidung. Auch die Verwendung so genannter Repellentien (wirksame Präparate, auch auf natürlicher Basis, erhalten Sie in Ihrer Apotheke), Mittel, welche die auf die Haut gelangte Zecke davon abhalten, zuzustechen, stellt eine wichtige Maßnahme gegen Zeckenstiche dar. Wird eine festgesetzte Zecke entdeckt, sollte man sie vorsichtig mit einer Pinzette oder Zeckenzange am Kopf bzw. Brustsegment greifen und sie, ohne sie zu quetschen, mit leichter Drehung herausziehen.
Schildzecken übertragen vor allem Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose, aber auch andere bakterielle Infektionskrankheiten wie die Ehrlichiose und Rickettsiosen oder die von einzelligen Parasiten der Gattung Babesia verursachte Babesiose.
FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME wird durch das FSME-Virus (FSMEV) verursacht und durch einen Zeckenstich übertragen. Dies geschieht sofort beim Zeckenstich und nicht erst – wie bei der ebenfalls durch Zecken übertragenen bakteriellen Erkrankung Borreliose, wo Borreliose-Erreger mit den Ausscheidungen der Zecke in den menschlichen Körper gelangen – nach ungefähr 24 Stunden. Die Zecke kann das Virus in jedem Entwicklungsstadium von einem Wirtstier aufnehmen. Bei infizierten Zecken, die noch kein Blut gesogen haben, befindet sich das Virus in deren Speicheldrüsen. Das bedeutet, dass das Virus schon mit Beginn des Saugens auf den Wirt, z. B. den Menschen, übertragen wird. Eine frühe Entfernung der Zecke schützt nicht vor einer Infektion mit FSME-Viren.
Das FSME-Virus tritt in bestimmten Gebieten, den Endemiegebiete, gehäuft auf. Gefährdet sind bestimmte Berufsgruppen wie Wald- und Landarbeiter, 90 Prozent aller FSME-Infektionen haben jedoch ihre Ursache in Freizeitaktivitäten in diesen Endemiegebieten.
Bei ca. 30 Prozent der Infizierten kommt es zu einer Erkrankung, die in der Regel in zwei unterschiedlichen Phasen verläuft und mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen einhergeht. Auch wenn es nur bei ungefähr 10 Prozent der Betroffenen zu der zweiten Erkrankungsphase kommt, so sind doch höchste Vorsicht und vorausschauendes Handeln (Impfung!) angesagt. Denn in der zweiten Phase befällt das FSME Virus das zentrale Nervensystem.
Eine FSME-Impfung ist der einzig sichere Schutz vor so gefährlichen Erkrankungen wie Entzündungen der Hirnhaut, des Hirngewebes, des Rückenmarkes und der Nervenwurzeln! Der heute verwendete Impfstoff bewirkt eine Immunität sowohl gegen den Erreger der „europäischen“ Frühsommer-Meningoenzephalitis als auch gegen den „fernöstlichen Typ“, das Russian-springsummer-encephalitis Virus (RSSE).
Nur etwa 15 Prozent der Deutschen sind laut Schätzungen geimpft, und wohl auch deshalb erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 300 Menschen an FSME. Wie wichtig Impfen gegen diese Viruserkrankung ist, zeigt Österreich, wo zwischen 83 und 96 Prozent der Einwohner geimpft sind. Die Zahl der Erkrankungen sank dadurch von bis zu 700 Fällen pro Jahr auf 50 bis 60.
Ein FSME-Impfstoff ist auch für Kinder verfügbar, somit stehen verträgliche und wirksame FSME-Impfstoffe für die ganze Familie zur Verfügung. Diese Impfstoff-Generation stellt sicher, dass Kinder jetzt nicht mehr auf den notwendigen Impfschutz vor FSME verzichten müssen und der Erwachsenenimpfstoff ebenfalls in optimierter Form vorliegt. Beide Impfstoffe sind frei von Konservierungsmitteln und Polygelin, so dass die Gefahr allergischer Reaktionen deutlich gemindert ist. Wegen seiner nachgewiesenen guten Verträglichkeit konnte der Kinderimpfstoff bereits für Kinder ab einem Jahr zugelassen werden.
Borreliose
Die Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi hervorgerufen welches zur gleichen Bakterienfamilie wie der Erreger der Syphilis gehört. Der große, bewegliche und schraubenförmige Erreger sondert im menschlichen Organismus Toxine ab, die zum Krankheitsbild der Borreliose führen. Die Borreliose wird meist als Lyme-Borreliose bezeichnet: Im Städtchen Old Lyme in den USA kam es in den siebziger Jahren zu einer epidemischen Ausdehnung von Borreliose-Infektionen. Es gibt keine borreliosefreien Gebiete in Deutschland
Die Borreliose wird fast immer durch einen Zeckenstich übertragen, jeder zehnte Zeckenstich führt zu einer Infektion. Da sich das Bakterium im Mitteldarm der Zecke befindet, wird der Erreger nicht – wie das beim FSME-Erreger der Fall ist – sofort beim Zeckenstich übertragen. Normalerweise gelangt der Borreliose-Erreger erst nach ungefähr 24 Stunden mit den Ausscheidungen der Zecke in den menschlichen Körper. Deshalb ist es angezeigt, eine saugende Zecke rasch zu entdecken und fachgerecht zu entfernen. Die entfernte Zecke dabei bitte nicht fortwerfen, sondern zur Untersuchung auf Borreliose-Erreger aufbewahren.
Die Borreliose verläuft in drei Stadien, wobei atypische Verläufe sehr häufig vorkommen. Die bei einer Borreliose auftretenden Symptome variieren so stark, dass eine korrekte Diagnose schwierig ist. Viele Beschwerden, die durch eine Borreliose hervorgerufen werden, können nämlich auch bei anderen Krankheitsbildern auftreten. Insofern sollte eine Blutuntersuchung durchgeführt werden.
Borreliose ist eine chronische Infektion, die auch erst nach Jahren ausbrechen und zu Gelenkentzündungen, Herz- und Nervenerkrankungen und einer allgemeinen Herabsetzung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit – oft kombiniert mit einem übermäßigen Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf – führen kann. Auch Verfärbungen der Haut sind möglich.
Eine erkannte Borreliose wird mit Antibiotika therapiert.
Kompetenten Rat zum Thema erhalten Sie in Ihrer Apotheke!
Quelle: Text: meXXart pohl & veith GbR
Nun bricht sich der Frühling Bahn: Zeit, fit zu werden und zu bleiben…
Wenn im Frühling die Natur ihre Kräfte entfaltet, fühlen sich viele Menschen eher geschwächt: Frühjahrsmüdigkeit, „Winterspeck“, eine erhöhte Erkältungsneigung und Pollenallergien machen den meisten im Frühjahr zu schaffen.
Frühjahrsmüdigkeit
Das Erscheinungsbild der Frühjahrsmüdigkeit ist sehr vielschichtig. Es reicht von Müdigkeit und Antriebsarmut, Abgeschlagenheit und Kreislaufschwäche, Schwindel und Wetterfühligkeit bis hin zu Gereiztheit oder aber auch Depressionen.
Grund dafür, dass „der Akku leer ist“, ist meist, dass in den Wintermonaten die Reserven des Körpers an Vitalstoffen aufgebraucht wurden und so oftmals ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen in den Körperdepots vorliegt. Auch aktivieren zwar Lichtreize im Frühjahr die Produktion von Serotonin, dem so genannten Glückshormon. Doch gleichzeitig ist Melatonin, das für den Schlaf zuständig ist, noch reichlich durch den dunklen Winter im Körper aktiv. Die Auseinandersetzung dieser beiden Stoffe macht den Körper müde.
Hier heißt es, den Vitalstoffmangel zu beheben, und durch reichlich Obst und Gemüse, aber gezielt auch mit speziellen Präparaten aus der Apotheke dem Organismus neue Vitalstoffe zuzuführen. (Wenn trotz Befolgen nachfolgender Ratschläge die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit weiter anhalten, Sie ständig müde oder gar depressiv sind oder die Leistungsfähigkeit langfristig nachlässt, sollten Sie sich von einem Arzt auf das Erschöpfungssyndrom, eine Schilddrüsen-Unterfunktion oder eine Depression hin untersuchen lassen.)
Magnesium und Kalzium
Magnesium und Kalzium wirken – besonders in definierten Basenmischungen – der Übersäuerung des Körpers entgegen, die sich in den Wintermonaten durch den Verzehr von zu Eiweiß- und Kohlenhydrat-haltigen Lebensmitteln eingestellt hat. Auch das reichliche Trinken von Mineral- oder Heilwässern (Fragen Sie bitte in Ihrer Apotheke; gemeint sind nämlich nicht die mineralstoffarmen Wässer aus Frankreich!) hilft hier.
Vitamine
Vitamine – und dabei besonders die Vitamine Provitamin A, Vitamin C und E – wirken vitalisierend und zellschützend durch ihre Eigenschaften als Radikalfänger. Vitamin C verbessert zudem die Aufnahme von Eisen in den Körper. (siehe unten)
Sinnvolle Vitaminkombinationen oder standardisierte Monopräparate erhalten Sie in Ihrer Apotheke.
Spurenelemente
Spurenelemente wie Chrom, Selen, Zink u.a. sind Bestandteile von im Körper agierenden Enzymen. Diese werden für Stoffwechselvorgänge und damit das Funktionieren des Körpers und im Zusammenhang mit dem Immunsystem (Abwehr von Bakterien, Viren und Krebszellen) benötigt.
Eisen unterstützt die so genannten Fresszellen (Phagozyten) der unspezifischen Abwehr bei der Aufnahme und Zerstörung von Krankheitserregern und Fremdstoffen. Eisen dient auch der Blutbildung (Sauerstoff tragendes Hämoglobin mit Eisen als Zentralatom) und damit der Verbesserung des Sauerstoffgehaltes im Blut und somit in den Organen. Die Lebensgeister kehren zurück.
Vorsicht vor einem Zuviel an Spurenelementen. Fragen Sie bitte in Ihrer Apotheke nach sinnvollen und wirksamen Dosierungen nach!
Fasten, Abnehmen, Frühjahrskuren
Das Fasten, also der teilweise oder völlige (Heilfasten, Nulldiät) Verzicht auf bestimmte Nahrungsbestandteile (meist Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate), kann dem Körper helfen, sich von „Stoffwechselschlacken“ zu befreien, Verdauungsabläufe und Stoffwechselvorgänge zu regenerieren und zu normalisieren und Übergewicht abzubauen.
Das Heilfasten, bei dem quasi völlig auf Nahrung verzichtet wird, ist – wenn überhaupt – nur völlig Gesunden zu empfehlen. Geeigneter scheint das Fasten unter Verzicht hochkalorischer Nährstoffe in Einheit mit der Zufuhr von reichlich Vitalstoffen (siehe oben) und Wasser.
Auch strenge Diäten sind kontraproduktiv, denn sie drosseln den Grundumsatz an Kalorien und programmieren den Körper auf Zunahme. Das Kalorienknausern gaukelt dem Leib eine Hungersnot vor. Dieser beschränkt den Energieverbrauch auf ein Minimum. Nach anfänglichen Erfolgen fällt es immer schwerer, noch ein paar Gramm zu verlieren. Selbst nach dem Ende der Diät wirtschaftet der Körper sparsam weiter mit dem Ziel, Reserven aufzubauen, um für die nächste Mangelperiode gewappnet zu sein.
Das Resultat ist der Jo-Jo-Effekt, welcher den Teufelskreis aus Frustration und Fehlverhalten verstärkt. Auch die Psyche läuft Gefahr, durch das dauernde Gewichts-Jo-Jo Schaden zu nehmen. Diäten fördern falsches Ernährungsverhalten, sie suggerieren zu Unrecht, dass die Maße dünner Models reine Willenssache seien. Erbanlagen prägen die natürliche Statur bis zu zwei Dritteln. Jeder gesunde Körper hat ein individuelle Körpergewichts-Marke, die er ohne große Anstrengung verteidigt. Jedes deutliche Unterbieten dieser Marke aktiviert im Körper Mechanismen, die auf das Wiedererreichen dieser Marke – also das Zunehmen -programmiert sind. Gegen diese Mechanismen anzugehen, verstärkt nur den Prozess.
Körperliche Aktivität unterstützt den Stoffwechsel und damit die Fettverbrennung. Richtig essen allein bringt nichts, solange wir uns nicht bewegen. Körperfett „verbrennt“ dann am besten, wenn genügend Sauerstoff aus dem Blut zugeführt wird (ansonsten verwertet der Körper nicht seine Fett-, sondern Kohlenhydratreserven = Glycogen). Das oberste Gebot lautet somit: „Laufen ohne zu schnaufen“. Wer beim Training keucht, macht etwas falsch; eine Pulsfrequenz von 160 minus Lebensalter ist optimal. Bewegung ist auch nötig, weil wir beim Abnehmen allein leider nicht nur überschüssiges Fett, sondern auch Muskelmasse verlieren. Nur Sport kann den Verlust aufhalten.
Abzunehmen, das persönliche Idealgewicht bzw. die individuelle Körpergewichts-Marke zu erreichen und zu halten, ist eine nicht einfache Aufgabe. Professionelle Hilfe erhalten Sie aus Ihrer Apotheke. Hilfe, die über die Magenfüllung erhöhende Präparate, Formuladiäten, Vitamine und Mineralstoffe zur Nahrungsergänzung bei Diäten, homöopathische Mittel (z.B. Madar D4) gegen Heißhungerattacken hinausgeht.
Wenn Sie an hohem Übergewicht oder Krankheiten leiden, sollten Sie zudem mit Ihrem Hausarzt sprechen. Das gleiche gilt für Schwangere und Stillende, die abnehmen wollen.
Tees zur „Blutreinigung“
Beliebt bei Frühjahrskuren sind Tees zur „Blutreinigung“. Hier handelt es sich um Teemischungen, die die Tätigkeit besonders der Nieren, aber auch der Leber anregen und so das Ausschwemmen oder Verstoffwechseln von „Schlacken“ befördern. Gleichzeitig werden mit der provozierten Erhöhung der Harnmenge Wasseransammlungen im Körper abgebaut. Zudem werden dem Organismus Eisen, Silizium und Magnesium zugeführt.
Hier ein Beispiel für eine Teemischung zur „Blutreinigung“:
- Birke, 2 Teile
- Brennessel, 2 Teile
- Löwenzahn, 1 Teil
- Schachtelhalm (Zinnkraut), 1 Teil
1 gehäufter Teelöffel mit 1 Tasse siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 2 bis 3 Mal täglich trinken.
Fragen Sie ruhig auch bei den Fachleuten in Ihrer Apotheke nach anderen Tee-Rezepturen und Präparaten für Frühjahrskuren nach.
Körperliche Aktivitäten
Selbstverständlich helfen gerade der Aufenthalt und die sportliche Betätigung im Freien, das „beruhigende“ Melatonin (s.o.) im Körper zurück zu drängen, „aktivierendes“ Serotonin (siehe oben) und Knochen stärkendes Vitamin D zu bilden, den Kreislauf anzuregen und den Organismus mit Sauerstoff zu durchfluten und zu ertüchtigen. Die Ausschüttung von Endorphinen bei der Ausübung von Sport aktiviert und euphorisiert Körper und Geist weiter. Die Farben und Formen der auflebenden Natur erfreuen nicht nur das Auge, sondern wirken positiv auf die Psyche und rückkoppelnd auf die Physis. So kann sich insgesamt ein positiver Kreislauf entwickeln, und die Frühjahrsmüdigkeit ist bald verflogen.
Pollenallergie
Für Pollenallergiker ist jedoch der Aufenthalt im Freien oft nicht die reine Freude. Spätestens im Frühjahr beginnt für sie die Saison des Pollenflugs und damit des Leidens: Niesen, lästiger Schnupfen (im Gegensatz zum Erkältungsschnupfen ist das Nasensekret wässrig und ganz klar), tränende oder juckende Augen sowie Hustenreiz quälen die Betroffenen!
Durch einen Allergie-Test lässt sich bestimmen, welche Pollen die jeweilige Allergie auslösen. Die im Frühjahr auftretenden Pollen sind Hasel-, Erlen-, Pappel-, Weiden-, Eschen oder Birkenpollen (ab Februar – in diesem Jahr mit seinem milden Winter schon Anfang Januar – bis April). Später im Frühling treten Weißbuche, Platane, Eiche und Buche in Erscheinung. Der Pollenflug ist abhängig von der Höhe über dem Meeresspiegel, dem Vegetationstyp und der Pollenmenge. Bei trockener Witterung mit leichtem Wind sind viele Pollen in der Luft, bei Regen werden sie ausgewaschen, was dem Allergiker spürbare Erleichterung bringt.
Durch die botanische Verwandtschaft der Pollenträger mit Nahrungsmittelpflanzen besteht oft oder entwickelt sich eine Überempfindlichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel („pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie“). Diese „Kreuzreaktionen“ können sofort oder auch zeitlich versetzt auftreten und rufen nach dem Verzehr entsprechender Nahrungsmittel häufig Gaumenjucken, Entzündung der Zunge und Schwellung der Lippen hervor.
Wenn der Heuschnupfen nicht behandelt wird, entwickelt sich im Laufe der Jahre bei etwa 1/3 der Fälle ein Asthma, das ebenfalls an die Pollensaison gebunden ist: Zuerst spielen sich die allergischen Reaktionen nur im Bereich der Augen, der Nase und der oberen Luftröhre ab, greifen dann aber auf die Bronchien und schließlich die gesamte Lunge über. Das bedeutet: Vom ersten Augenblick an, da jemand entdeckt, dass er an einer Pollenallergie leidet, muss er sofort etwas dagegen unternehmen.
So können Sie sich während der Pollenflugsaison helfen:
- Verzichten Sie auf Spaziergänge über Wiesen und Felder bei besonders trockenem Wetter.
- Halten Sie Pflanzen, auf die Sie allergisch reagieren, im eigenen Garten kurz, damit diese nicht blühen können.
- Schlafen Sie nur bei geschlossenem Fenster oder verwenden Sie Pollenschutzfenstergitter.
- Waschen Sie vor dem Schlafengehen die Haare, legen Sie Ihre Kleidung im Badezimmer ab oder geben Sie sie öfter in die Wäsche.
- Verwenden Sie Nasenspülkannen zur Reinigung des Nasen-Rachen-Raumes von Pollen.
- Halten Sie Fenster im Auto geschlossen und verwenden Sie Staub- und Pollenfilter.
- Informieren Sie sich anhand eines Pollenflugkalenders.
Medikamente
Bei akuten Allergiebeschwerden können spezielle Medikamente, so genannte Antihistaminika der neueren Generation, verschrieben oder in der Apotheke erworben werden. Wenn das Leiden hauptsächlich Nasenfunktion und Augen beeinträchtigt, empfiehlt sich eine lokale Behandlung mit Präparaten ohne Konservierungsstoffe, da diese – wie im Fall des Benzalkoniumchlorids – ebenfalls Allergien auslösen können. Bewährt hat sich auch die zusätzliche Gabe von hochdosiertem Kalzium. Als nächster Schritt – manchmal aber auch als erste Wahl – kann bei Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum ein lokal wirksames Cortikosteroid kombiniert werden. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten!
Desensibilisierung
Grundsätzlich kann für saisonale Allergien eine Desensibilisierungs- bzw. Hyposensibilisierungs-Behandlung empfohlen werden. Dadurch verringern sich die saisonalen Allergiebeschwerden oder können sogar ganz verschwinden. Die Erfolgschancen liegen je nach Allergen und Ausmaß der Beschwerden (z.B. Asthma) zwischen 70 – 90%.
Bei der Behandlung werden in pollenfreien Zeiten individuell hergestellte Pollenlösungen vom Allergologen oder Hausarzt in regelmäßigen Abständen unter die Haut am Oberarm gespritzt. Zur Herstellung der Desensibilisierungslösung muss ein genauer Allergietest mittels Hauttesten durchgeführt werden. Dieser Test kann nicht mitten in der Allergiesaison stattfinden. Normalerweise wird er im Spätsommer bis Herbst durchgeführt. Die Herstellung der Lösung braucht einige Zeit. Ende Oktober, anfangs November kann mit der individuellen, natürlichen Desensibilisierungs-Behandlung begonnen werden.
Erkältungsrückfall
Mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen und ungewohnt lauen Lüften wird man oft verleitet, zu leichte Bekleidung auszuwählen. Ist dann das Immunsystem durch die Wintertage geschwächt oder unterkühlt man sich, weil die von der Sonne beschienene Körperseite Temperaturen suggeriert, die auf der im Schatten befindlichen Körperhälfte bei weitem nicht herrschen, so ist ein Erkältungsrückfall vorprogrammiert. Halsschmerzen, Reizhusten und Schnupfen sind für das Frühjahr typisch.
Vorbeugen mit Immunstimulantien
Die Anwendung von Pflanzen und Pflanzenbestandteilen zur vorbeugenden Stärkung des Immunsystems hat eine lange Tradition. Dabei werden zwei Wirkklassen unterschieden:
Adaptogene sind Mittel zur unspezifischen Steigerung der Abwehrkräfte. Bei ihrer Anwendung lassen sich in der prophylaktischen Phase der Einnahme keine Veränderungen immunologischer Parameter nachweisen. Erst bei Belastung des Organismus durch eine Infektion zeigt sich eine raschere und effektivere Immunabwehr als gewöhnlich. Zwei Vertreter der Adaptogene sind Extrakte aus der Ginsengwurzel und der Eleutherococcus-senticosus-Wurzel (‚Taigawurzel’).
Immunstimulantien sind Mittel, die zu einer direkten Stimulierung der Abwehrkräfte führen. Zu beobachten sind z.B. eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen, eine Erhöhung der Aktivität der unspezifischen Fresszellen und teilweise auch gegen Viren gerichtete (=antivirale) Effekte. Vorwiegend finden Extrakte aus verschiedenen Sonnenhutarten (Echinacea), Arnikawurzel und Lebensbaum Anwendung.
Die so genannten Killerzellen unseres Immunsystems, welche in der Lage sind, eingedrungene Erreger abzutöten, werden durch Wurzel-Auszüge der Kapland-Pelargonie (Markenname Umckaloabo®; Zulu: ‚schwerer Husten’) eine in Südafrika beheimatete Geranienart, aktiviert.
Behandlung mit Erkältungspräparaten
- Bei leichter Rötung und Schmerzen im Hals wirken entzündungshemmende Lutschtabletten oder Spüllösungen (z.B. Kamillen- oder Salbeiextrakte zum Spülen) sowie dexpanthenolhaltige Tabletten zum Lutschen.
- Bei stärkeren Schmerzen und Schluckbeschwerden helfen Lutschtabletten oder Sprays mit oberflächlichen Betäubungsmitteln.
- Bei starken Schmerzen sind entzündungshemmende Schmerztabletten zum Einnehmen mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder mit Paracetamol sinnvoll, die gleichzeitig auftretendes Fieber senken.
- Reizhusten und Husten kann mit synthetischen Hustenstillern und Hustenlösern oder mit pflanzlichen Arzneimitteln aus Arznei-Efeu, Spitzwegerich, Eibisch, Thymian u.a. begegnet werden.
- Bei Schnupfen bringen abschwellende Nasentropfen- oder Sprays Linderung. Nasensprays oder Nasenspüllösungen mit Meersalz oder Emser Salz reinigen und befeuchten die Nasenschleimhaut und helfen ihnen bei der Regeneration.
- Der Wurzel-Auszug der Kapland-Pelargonie (Markenname Umckaloabo®; s.o.) überzieht die Schleimhautzellen der Atemwege mit einer Art Schutzfilm und schützt sie so vor eindringenden Erregern. Zudem hemmt der Wurzelextrakt die Vermehrung bereits eingedrungener Bakterien und Viren. Mit der Einnahme des Pflanzenextraktes verbessert sich der Schleimabtransport, dadurch wird den Erregern der Nährboden für eine weitere Vermehrung entzogen.
Es lebe der Frühling! Wir wünschen Ihnen, dass Sie – vielleicht auch mit Hilfe unserer Ratschläge – den Frühling in all seiner Schönheit genießen können!
Quelle: Text: meXXart pohl & veith GbR
Das neue Coronavirus breitet sich mit einer enormen Dynamik aus – trotz der Gegenmaßnahmen…
Berlin/Hamburg (dpa) – Das neue Coronavirus breitet sich mit einer enormen Dynamik aus – trotz der Gegenmaßnahmen der chinesischen Behörden. Weltweit versuchen Forscher, aus der noch jungen Entwicklung auf möglichst viele Eigenschaften des Erregers zu schließen. Was man weiß – und was nicht:
Coronaviren
Der Erreger 2019-nCoV zählt zu den Coronaviren – so benannt, weil sie von zackenartigen Strukturen umgeben sind, die einer Krone ähneln. Sieben Vertreter dieser Gruppe verursachen beim Menschen Atemwegserkrankungen. Von dreien davon ist bekannt, dass sie mitunter schwere Symptome auslösen: Beim ebenfalls aus China stammenden Sars-Virus (Schweres Akutes Atemwegssyndrom) wurden 2002/2003 rund 8000 Fälle bekannt, etwa 800 Menschen starben. 2012 tauchte in Vorderasien das Mers-Virus (Middle East Respiratory Syndrome) auf. Es ist weniger ansteckend, aber aggressiver: Von rund 2500 Infizierten bis November 2019 starben knapp 860 – etwa jeder dritte. 2019-nCoV ist sehr eng mit Sars verwandt.
Infektiosität
Wie ansteckend das neue Virus ist, lässt sich bisher nur schwer beurteilen. Chinesische Behörden gehen davon aus, dass ein Infizierter durchschnittlich 1,4 bis 2,5 Menschen ansteckt – das wäre ähnlich wie bei Sars. «Solche Zahlen sind extrem unzuverlässig», sagt der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité. Demnach hängt die Übertragungsrate von sehr vielen Faktoren ab – etwa ob Menschen sozial aktiv sind oder eher zuhause bleiben. Genau darauf zielen nach Ansicht Drostens die Maßnahmen in China ab. «Ich denke, diese Maßnahmen bringen etwas.» Positiv ist, dass Menschen meist erst mit der Symptomatik infektiös werden – im Gegensatz zur Grippe, bei der Menschen schon ansteckend sind, bevor sie erkranken.
Aggressivität
Das neue Coronavirus scheint weniger aggressiv zu sein als Sars und Mers. Bis Dienstagmorgen starben mehr als 100 von rund 4500 Infizierten – das entspräche einer Sterberate von etwa 2 Prozent. Allerdings dürfte diese Zahl täuschen, denn gerade am Anfang eines Ausbruchs werden eher die schweren Fälle bekannt. Eine Mortalität um drei Prozent wäre nach Ansicht Drostens sehr viel. Der Experte geht davon aus, dass auch die für Sars gewöhnlich angegebenen zehn Prozent ein viel zu hoher Wert sind. «Vermutlich gab es damals viel mehr als die bekannten 8000 Sars-Fälle», erläutert er.
Symptome
Die Inkubationszeit – der Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen – beträgt 2 bis 14 Tage. Die Lungenerkrankung äußert sich durch Fieber, trockenen Husten, Abgeschlagenheit und Atemnot. Weil das Virus die unteren Atemwege infiziert, haben Betroffene keinen Schnupfen. Letztlich ähneln die Symptome denen einer Sars-Infektion. Kein Wunder, denn das neue Virus dockt am gleichen Rezeptor an. Der Test auf das Virus basiert meist auf der Analyse von Sputum (Auswurf) und dauert etwa zwei Stunden.
Therapie
Eine spezielle Therapie für die Lungenerkrankung gibt es nicht. Schwer erkrankte Patienten werden symptomatisch behandelt: mit fiebersenkenden Mitteln, der Therapie etwaiger bakterieller Zusatzinfektionen und mitunter mechanischer Beatmung.
Impfung
Eine Impfung wäre das beste Mittel, die Epidemie einzudämmen. Laut Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin werden derzeit Impfstoff-Kandidaten gegen Mers am Menschen getestet. Sie seien – erfolgreiche Resultate vorausgesetzt – frühestens in einigen Monaten verfügbar. «Darauf ließe sich dann aufbauen», sagt Schmidt-Chanasit.
Reservoire
Die Reservoire verschiedener Coronaviren liegen im Tierreich. Bei Mers sind Kamele der Ursprung, bei Sars und dem neuen Erreger liegen die Reservoire vermutlich bei Fledermäusen. Auf den Menschen sprang der Sars-Erreger vermutlich von Schleichkatzen über, die auf chinesischen Märkten angeboten werden. Auch 2019-nCoV geht vermutlich von einem Tiermarkt in China aus. Von welcher Tierart das Virus übersprang, ist derzeit nicht bekannt.
Schutz
Zum Schutz vor diesem wie auch anderen Viren empfehlen Experten gewöhnliche Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Abstand zu Erkrankten. Den Nutzen von normalen Atemmasken – wie derzeit in China überall auf den Straßen zu sehen – schätzen Schmidt-Chanasit und Drosten als eher gering ein.
Prognosen
Manche Experten rechnen mit einem langen Ausbruch. «Wir sollten das als Marathon betrachten und nicht als Sprint», sagte Chris Whitty, der die britische Regierung in Gesundheitsfragen berät. «Das Ausmaß und die Auswirkungen dieses Ausbruchs sind derzeit unklar, weil sich die Lage rapide entwickelt», schrieb ein Team um Anthony Fauci von den US-Nationalen Gesundheitsinstituten (NIH) im Fachblatt «JAMA». Der Virologe Drosten hingegen kann sich vorstellen, dass die Epidemie ähnlich schnell endet wie der Sars-Ausbruch, der schnell abflaute und 2004 für beendet erklärt wurde. «Ich bin geneigt, optimistisch zu denken, weil das eine Sars-ähnliche Krankheit ist.» Dazu passe, dass es außerhalb Chinas bislang kaum zu einer Weiterverbreitung kam. «Das ist extrem ermutigend.» Sars kursiert zwar weiter – aber nur im Tierreich.
Quelle: Text: dpa
Der Winter ist die Zeit der Erkältungen. Ihnen kann man auf vielfältige Weise effektiv begegnen…
Warum ist Winterzeit = Erkältungszeit? Zum einen ist es Tatsache, dass sich die Menschen in der kalten Jahreszeit besonders häufig zu mehreren in geschlossenen und meist selten gelüfteten Räumen aufhalten und sich die Erreger damit leichter ausbreiten können. Zum anderen ist zu bedenken, dass nicht die Kälte an sich die Menschen krank macht.
Vorrangig ist die Reaktion des menschlichen Körpers auf Kälte dafür verantwortlich, ob bzw. dass sich eine Erkältung einstellt (oder nicht): Wenn die Haut zu kalt wird, verengen sich die Gefäße und die Durchblutung wird schlechter. Dann stehen den Krankheitserregern, etwa Viren, die grippale Infekte oder gar Influenza selbst hervorrufen, die Einfallstore offen.
Denn sind die Gefäße verengt, so werden die Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet und dadurch zu wenig mit Antikörpern und Zellen der unspezifischen Abwehr (s.u.) versorgt. Krankheitserreger können sich verstärkt vermehren und ausbreiten. Eine Unterkühlung besonders der Füße oder Hände verengt reflexartig die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut und verringert damit deren Durchblutung. So leidet die Funktionsfähigkeit der Schleimhaut und die im Blut befindlichen Abwehrstoffe können nicht mehr an den Wirkort gelangen.
Um also einer drohenden Erkältung Paroli zu bieten, sind drei Maßnahmen besonders wirksam:
- Vermeiden der Krankheitserreger
- Verbesserung der Körperreaktion auf den Kältereiz
- Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte
Vermeiden der Krankheitserreger
- Vermeiden Sie direkten Kontakt zu Menschen, die gerade eine Erkältung haben.
- Waschen Sie sich häufig die Hände. Alles, was ein erkälteter Mensch berührt hat, trägt vermutlich das Virus.
- Vermeiden Sie, sich Nase und Augen zu reiben. Dies sind Eintrittsstellen für Erkältungsviren.
- Meiden Sie nach Möglichkeit überhitzte Räume, lüften Sie regelmäßig durch. Wärme fördert das Wachstum von Bakterien und Viren.
Verbesserung der Körperreaktion auf den Kältereiz
Wenn der Mensch im Winter friert, versucht der Körper zunächst, die Wärme zu halten. Dann stellen sich die Körperhaare auf: das führt zur Gänsehaut. Dann beginnt das Zittern der Muskeln, damit Wärme entsteht. Falls das nicht reicht, dreht der Organismus die Blutversorgung der Haut und der Schleimhäute zurück, damit nicht zuviel Wärme verloren geht. Hier beginnt die Gefahr.
Denn diese Abläufe sind bei vielen Menschen aus dem Gleichgewicht geraten. Sie frieren zu schnell, weil der Körper die Temperaturwechsel nicht gewohnt ist: Das kommt daher, dass viele Menschen hauptsächlich in geheizten Räumen sitzen und der entwöhnte Körper schon bei ein bisschen Kälte die Blutversorgung der Haut herunterfährt. Diese Menschen sind besonders anfällig für Infektionen.
Wenn sich ein Mensch nun bewusst oder unbewusst natürlichen Umgebungsreizen mit der Folge einer erhöhten allgemeinen Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten aussetzt, sprechen die Mediziner von Abhärtung. Dies bezieht sich keineswegs nur auf die Verringerung der Häufigkeit harmloser grippaler Infekte, sondern zusätzlich auch auf eine allgemeinen Verbesserung des Gesundheitszustandes.
Abhärten mit der bewährten Wärme- und Kältetherapie von Sebastian Kneipp: Vor mehr als 100 Jahren hat der Pfarrer erkannt, wie gesund warme und kalte Wechselbäder sind. Dabei kommt es gar nicht auf das Wasser an, es wirkt beim Abhärten nur 200mal kräftiger als die Luft. Wassertreten in kaltem oder warmem Wasser ist Zuhause in der Badewanne möglich, genauso warme oder kalte Wassergüsse. (Bei allen Wasseranwendungen immer mit der kalten Übung enden.)
Ein anderes Mittel zur Abhärtung sind Spaziergänge in Wind und Wetter. Dabei kann der von warmer Büro- und Wohnungsluft verwöhnte Organismus wieder lernen, mit Temperaturwechseln zurechtzukommen.
Wissenschaftler der Berliner Uniklinik Charite´ haben in einer Studie bewiesen: Erst langfristige Anpassungen – beispielsweise durch regelmäßige Saunabesuche – bewirken im Organismus intensive Umstellungen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Körpereigene Abwehrkräfte
Unsere Umwelt wimmelt von Bakterien und Viren, die alle nur zu gerne in unseren Körper gelangen wollen. Unser ganzes Verdauungssystem stellt eine große Angriffsmöglichkeit dar. Besonders gefährdet sind auch die Atemwege bzw. die Lunge. Sie bieten nicht nur eine Fläche von ungefähr 100 qm, sondern auch ein ideales Klima: Wärme, Feuchtigkeit, Nährstoffe.
Der natürliche Schutz gegen die Eindringlinge sind die körpereigenen Abwehrsysteme. Spezialisierte Zellen und Stoffe sorgen in unserem Körper laufend dafür, dass von außen eingedrungene Bakterien und Viren unschädlich gemacht werden. Dabei hat der menschliche Organismus die Fähigkeit, zwischen körpereigenen und körperfremden Stoffen zu unterscheiden. Abwehrzellen sitzen genau dort, wo sie gebraucht werden. In Schleimhäuten, im Darm, in der Lunge und unter der Haut.
Manche Krankheitserreger, z.B. Influenzaviren (Grippe), sind jedoch derart aggressiv und fordern das Immunsystem so stark, dass der Abwehrprozess nicht unbemerkt verläuft, sondern mehr oder weniger heftige Symptome spürbar werden. Schneller von der Krankheit erholen wird sich in der Regel aber wieder derjenige, dessen Abwehrkräfte gut funktionieren.
Man unterscheidet zwischen der unspezifischen und der spezifischen Abwehr:
Unspezifische Abwehr
Die unspezifische Abwehr ist von Geburt an vorhanden. Zu ihr gehören die weißen Blutkörperchen, die Fresszellen und andere chemische Schutzstoffe. Oftmals gelingt es schon dieser unspezifischen Abwehr, die eingedrungenen Erreger unschädlich zu machen.
Eine Stärkung der unspezifischen Abwehr erfolgt, indem man die (Neu-)Bildung bzw. den Schutz dieser wichtigen Zellen und Schutzstoffe anregt und unterstützt. Denn Milliarden dieser Zellen sind „im Abwehrkampf“ aktiv, sterben ab, müssen neu gebildet werden, damit die Abwehrkräfte voll erhalten bleiben.
Spezifische Abwehr
Bei der spezifischen Abwehr, welche erst im Laufe des Lebens erworben wird, bildet das Immunsystem als Antwort auf einen körperfremden Stoff sogenannte Antikörper, die speziell gegen diesen bestimmten Stoff vorgehen. Zu nennen sind hier die Lymphozyten und Killerzellen. Auch merkt sich der Körper, wie ein Fremdstoff, mit dem er einmal Kontakt hatte, am besten zu bekämpfen ist (sog. Gedächtniszellen). Kommt es später zu einem erneuten Eindringen, kann die spezifische Immunabwehr sehr schnell reagieren, so dass der Eindringling keine Chance mehr hat.
Das Prinzip der spezifischen Abwehr macht man sich bei der Schutzimpfung (z.B. gegen die Grippe) zunutze: Hier wird ein genau definierter Erreger in extrem geringer Menge oder anderweitig abgeschwächter Form in den Körper eingebracht, um ihn zur Bildung von Antikörpern zu veranlassen. Kommt die geimpfte Person nach erfolgter Impfung mit dem Erreger in Berührung, so weiß der Körper schon, wie er dagegen vorgehen muss und ist damit immun gegen diese Erkrankung.
Mehrere Faktoren beeinflussen das Immunsystem, ein Risikofaktor allein kann das Immunsystem bereits stören. Durch das gleichzeitige Auftreten mehrerer Risikofaktoren wächst die Gefahr der Überforderung des Immunsystems. Es wird zu schwach, um eingedrungene Erreger wirkungsvoll zu bekämpfen. Der Mensch wird krank.
Risikofaktoren für Abwehrkräfte
- Frühe Kindheit: Bei Kindern in den ersten Lebensjahren ist die körpereigenen Abwehrkräfte noch nicht genügend ausgebildet bzw. trainiert.
- Alter: Bei älteren Menschen funktionieren die „gealterten“ Abwehrorgane nicht mehr im ausreichendem Maße. So verkleinert sich das „Trainingscamp Thymusdrüse“. Dieses Abwehrorgan hat sich bereits um das 40. Lebensjahr herum um mehr als 70% zurückgebildet, mit 60 sind nur noch 5 bis 10% des Gewebes nachweisbar. Die Schlagkraft bestimmter Abwehrzellen – natürlicher Killerzellen – wird dadurch beeinträchtigt.
- Stress: Dauerhafter Stress wirkt über das Hormon Cortison als Immungift, tötet Abwehrzellen und stört ihre komplexe Kommunikation untereinander. Cortison wird auch als „Streßhormon” bezeichnet, weil es die Reaktionen des Körpers auf äußere Belastungen steuert.
Cortison hemmt zum Beispiel die weißen Blutkörperchen und damit das Immunsystem. Gerade diese hemmende Wirkung auf das Immunsystem macht Cortison zwar auch als Medikament brauchbar: Bei Krankheiten, die durch eine Überreaktion des Immunsystems verursacht werden, wie z.B. bei einem schweren allergischen Asthmaanfall, bei Rheuma oder Allergien kann Cortison helfen. Doch gleichzeitig schwächt es eben auch die allgemeine Abwehr. - Schlafmangel: Während wir schlafen, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Es hat nun endlich „die notwendige Ruhe, sich mit all dem auseinander zu setzen, was der Tag so an Eindringlingen unserem Körper beschert hat“. Zudem bedeutet ein Mangel an Schlaf stets ein Zuviel an Cortison.
- Körperliche Überanstengung: Nach schwerer oder ungewohnter körperlicher Arbeit oder nach anstrengendem Training oder intensivem Wettkampf ist das Immunsystem kurzfristig derart geschwächt, dass Viren und Bakterien sich im Körper einfacher einnisten und vermehren können. Es ist die Rede von einem „open window“ oder offenen Fenster für die Entstehung von Infektionen.
- Bestimmte Medikamente: Antibiotika wirken nicht nur gegen bakterielle Erreger, sondern auch gegen Darmbakterien. Eine gesunde Darmflora steht in direktem Zusammenhang mit der Immunabwehr im Darmtrakt. Immunsuppressiva (notwendig nach Transplantationen) und Chemotherapeutika (bei der Krebstherapie) schädigen leider das Immunsystem.
- Umwelteinflüsse: Chemische Substanzen und Strahlen (UV-Licht, Höhenstrahlung bei Flugreisen, Atomkraft) wirken entweder direkt auf die Bildung der Immunzellen oder erhöhen die Belastung durch freie Radikale (s.u.).
- Nicotin und Alkohol: Sie erhöhen die Belastung durch freie Radikale, die auch Immunzellen schädigen.
- Vitaminarme, fettreiche Ernährung: Ebenfalls erhöhte Belastung durch freie Radikale.
So stärken Sie Ihre Abwehrkräfte
Neben einer ausgewogenen Ernährung, ausreichend Schlaf und einem „gesunden Stressmanagement“ empfiehlt sich Folgendes:
- Probiotische Bakterienkulturen: Sie wirken positiv auf die Darmflora und somit auf die vielen Immunzellen im Verdauungstrakt.
- Echinacin: Mit Echinacin bezeichnet man meist den Presssaft, der aus den oberirdischen Teilen der frischen, blühenden Echinacea purpurea (Purpursonnenhut) gewonnen wird. Hauptwirkstoffe sind die Arabinogalaktane, eine Untergruppe der Polysaccharide.
In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde klar nachgewiesen, dass Echinacea purpurea-Presssaft vorwiegend das unspezifische Immunsystem stimuliert. Es kommt zu einer Vermehrung der weißen Blutkörperchen sowie zur Vermehrung und Erhöhung der Aktivität der unspezifischen Fresszellen (erhöhte Fressaktivität dieser Zellen =Phagozytose). Der Anstoß zu dieser Wirkung ist offensichtlich eine Ankopplung der Arabinogalaktane an die Fresszellen. Darüber hinaus sind gegen Viren gerichtete (=antivirale), also keimreduzierende Effekte und entzündungshemmende Wirkungen bekannt.
In klinischen Studien wurde nachgewiesen, dass Echinacin die Anzahl von Infekten reduziert, die Dauer einer Erkältung verkürzt sowie den Schweregrad vermindert, vor allem wenn es vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung eingesetzt wird. Echinacin ist sehr gut verträglich und auch bei Kindern bewährt. - Ginseng und Taigawurzel: Ginsengwurzel und Eleutherococcus-senticosus-Wurzel =“Taigawurzel“ sind Mittel zur unspezifischen Steigerung der Abwehrkräfte. Sie sind so genannte Adaptogene undpassen als solche den Organismus an Umweltbedingungen an, versetzen den Organismus in einen Zustand des unspezifischen Widerstandes, um besser mit Belastungen fertig zu werden. Außerdem bewirken Adaptogene eine Reduzierung der Ruhe- und Erholungsphasen nach Krankheiten, sie bewirken nach körperlicher Anstrengung einen gesteigerten Kraft- und Ausdauerlevel und haben einen ausgeprägten antioxidativen Effekt. So stärken sie das Immunsystem und haben eine krebsvorbeugende =tumorprotektive Wirkung. Ginseng- und Taigawurzel sollten vorbeugend und begleitend eingesetzt werden, die genaue Anwendung erfahren Sie in Ihrer Apotheke.
- Kapland-Pelargonie: Wurzelauszüge der Kapland-Pelargonie (Markenname Umckaloabo®) aktivieren die Killerzellen unseres Immunsystems, welche in der Lage sind, eingedrungene Erreger abzutöten. Zubereitungen aus Kapland-Pelargonie können somit sehr gut nach erfolgter Infektion eingesetzt werden, z.B. auch bei einer bakteriellen Superinfektion während eines grippalen Infekts (eine bakterielle Infektion setzt sich dabei auf eine vorliegende Virusinfektion).
- Selen: Selen stärkt das Immunsystem, indem es die Produktion von Antikörpern, Gamma Interferon sowie Tumor-Nekrose-Faktor und die Aktivität der Natürlichen Killerzellen stimuliert. Selenproteine haben zudem antioxidative Eigenschaften und sind dem antioxidativen Schutzsystem des Organismus, dem auch die Vitamine C und E angehören, zuzurechnen.
- Vitamin C: Vitamin C unterstützt u.a. das Immunsystem bei der Abwehr von Infekten. Seine Hauptfunktion ist die antioxidative Wirkung gegen freie Radikale, die es mit den Vitaminen A und E gemeinsam hat.
Die von der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ empfohlene Menge von 100 mg pro Tag gilt als Richtwert für den gesunden Erwachsenen. Bei einer ausgewogenen Ernährung werden diese 100 mg über die Nahrung gedeckt. Man kann aber davon ausgehen, dass der Körper zur Abwehr der freien Radikale, die in hoher Zahl entstehen, enorme Mengen an Vitamin C benötigt. Diese Mengen steigen an, wenn zusätzliche Belastungen auf den Organismus einwirken.
Nach dem Nobelpreisträger für Chemie und Apothekersohn Prof. Dr. Linus Carl Pauling empfiehlt sich die regelmäßige Einnahme größerer Mengen Vitamin C (so genannte Megadosen im Grammbereich), Ihr Apotheker wird zustimmen, wenn von 1-2 Gramm täglich die Rede ist.
Er wird Ihnen auch Vitamin-C „mit Langzeitwirkung“ empfehlen, denn der Körper kann pro Zeiteinheit nur eine bestimmte Menge davon aufnehmen. Es empfiehlt sich somit nicht, die 1-2 Gramm auf einmal zu sich zu nehmen, das Meiste davon würde über die Nieren wieder ausgeschieden werden. Auch Einmaldosen von 250 Milligramm werden als kritisch angesehen: gerade sie sollen das Risiko der Nierensteinbildung erhöhen (s.o.). - Vitamin E und Carotinoide:Neben Vitamin C sind besonders das Vitamin E und Carotinoide für den Zellschutz und die Immunzellen wichtig. Die richtige, auf Ihre Lebensumstände zugeschnittene (hohe) Dosis nennt Ihnen ebenfalls gern Ihr Apotheker. Vitamin-E-Präparate aus der Apotheke sind streng standardisiert, um ihre Wirkung definieren und garantieren zu können.
- Sport: Ein moderates Sportprogramm stimuliert die Abwehrkräfte, da der gesamte Organismus aktiviert, besser mit Sauerstoff, Nähr- und Abwehrstoffen bis in die Kapillargefäße hinein versorgt wird.
Mehrere wissenschaftliche Studien haben den Einfluss verschiedener körperlicher Belastungen auf das Immunsystem untersucht. Einige von diesen Studien haben nach einem Trainingsprogramm eine erhöhte Aktivität von bestimmten weißen Blutkörperchen (die sogenannten Natürlichen Killerzellen) beobachtet; diese Zellen spielen bei der Abwehr gegen Viren und Krebs eine besonders wichtige Rolle.
Zudem ist eine moderate sportliche Betätigung das beste Mittel, um Stress abzubauen, innere physische und psychische Blockaden zu lösen. - Zink: Als Bestandteil von über zweihundert Enzymen und Proteinen ist Zink für die Funktion jeder einzelnen Zelle notwendig und an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt. Zentrale Bedeutung hat es dabei auch im Immunsystem. Zudem hat sich gezeigt, dass Zink die Dauer von Erkältungskrankheiten verkürzen kann.
Zinkpräparat ist nicht gleich Zinkpräparat. Zink muss dem Körper in einer solchen Form zur Verfügung gestellt werden, dass dieser es auch in vollem Umfang aufnehmen und verwerten kann. In der Apotheke erhalten Sie solche Qualitätsprodukte.
Wenn die Erkältung da ist
Neben der Fortführung der Maßnahmen zur Stärkung de s Immunsystems sollten bei einer eingetretenen (leichetn) Erkältung zuerst folgende Mittel angewendet werden:
- Bei Husten: Reizhusten und Husten werden mit synthetischen Hustenstillern und Hustenlösern oder pflanzlichen Arzneimitteln aus Arznei-Efeu, Spitzwegerich, Eibisch, Thymian u.a. behandelt.
- Schnupfen: Schnupfen abschwellende Nasentropfen- oder Sprays bringen Linderung, Nasensprays oder Nasenspüllösungen mit Meersalz oder Emser Salz reinigen und befeuchten die Nasenschleimhaut und helfen bei der Regeneration.
- Entzündungen des Hals- und Rachenraums: Bei leichter Rötung und Anzeichen von Schmerzen in Hals und Rachen helfen entzündungshemmende Lutschtabletten oder Spüllösungen (z.B. Kamillen- oder Salbeiextrakte) sowie dexpanthenolhaltige Tabletten zum Lutschen. Bei stärkeren Schmerzen und Schluckbeschwerden bringen Lutschtabletten oder Sprays mit lokal betäubenden Mitteln sowie entzündungshemmende Schmerztabletten zum Einnehmen mit Acetylsalicylsäure oder mit Paracetamol (senken auch gleichzeitig auftretendes Fieber) Linderung.
Ein abschließender Rat
Prävention ist auch in Sachen Erkältung und Abwehrkräfte besser und effektiver als Kurieren. Mit einer gesunden Lebensführung schaffen Sie hierbei eine gute Basis.
Spezielle Präparate aus der Apotheke helfen nicht nur, einer Erkältung im Winter vorzubeugen, sondern sie sind geeignet, Ihre Abwehrkräfte generell zu stärken. So dass Sie gegen die vielfältigen Belastungen durch Stress, Umwelt und Krankheitserreger optimal gewappnet sind.
Quelle: Text: meXXart pohl & veith GbR